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Pokorny's dictionary :

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\data\ie\pokorny
Number: 314
Root: : dǝ- und dāi- : dǝi- : dī̆-
English meaning: to share, divide
German meaning: `teilen, zerschneiden, zerreißen'
Grammatical comments: ursprgl. athemat. Wurzelpräsens.
Derivatives: Nominalbildungen dā-mo-s f. `Volksabteilung', dā-ter- `Zerleger', dā-tro-m `Zugeteiltes', dā-tu- `Teil', dǝi-lo- `Teil', dī-t- `Zeitabschnitt'
Material: Ai. dā́ti, dyáti `schneidet ab, mäht, trennt, teilt', Partiz. diná-ḥ, ditá-ḥ, komponiert ava-ttaḥ `abgeschnitten', díti- `das Verteilen', dā́nam `das Abschneiden', dānám n. `Verteilung, Teil', dā́tu n. `Teil', dātár- m. (= δαιτρός) `Schnitter', dātrám `Zugeteiltes', dā́tram n. `Sichel', npers. dāra `Gehalt', dās `Sichel'; ai. dayā́ `Teilnahme, Mitgefühl' = dáyate (*dǝi-etai) `teilt, nimmt Anteil, hat Mitgefühl; zerstört'.

    gr. δαίομαι med. `teile, verteile' mit wohl nach Fut. δαίσω und den folgenden Worten bewahrtem ι (lautgesetzlich δάηται Konj. Ф 375 `wird zerstört'); δαίς, -τος, δαίτη, hom. auch δαιτύς, -ύος `Portion, Mahl, Opfer' (: ai. dā́tu); δαιτυμών `Gast' (als `dem Mahle beiwohnend'), δαιτρός `der Vorschneider' (: ai. dātár-), δαιτρόν `Portion' (: ai. dātrám; das αι dieser gr.Worte ist teils lautgesetzlich - āi, ǝi - teils analogisch, wie im kret. Perf. δέδαισμαι zu δατέομαι, vgl. auch kret. δαι̃σις `Teilung', καρποδαισταί `Verteiler von Früchten'), δαίνῡμι `bewirte', wohl auch δαίμων m. `Gott, Göttin; Geschick' (eigentlich `zuteilend; oder `Totengott als Leichenfresser', Porzig IF. 41, 169 ff., Kretschmer Gl. 14, 228 f.; über des Archilochos δαίμων `δαήμων' s. u. *dens- `hohe Geisteskraft'); δαί̈ζω, Fut. -ξω, Aor. -ξα `teilen, zerschneiden, zerstören' (auf Grund eines *δᾰFό-ς `zerschnitten, zerstört'), ἄ-δατος ἀδιαίρετος Hes., δάνος n. `Zins, Wucher' (auf Grund eines Partiz. *dǝ-nó-s = ai. diná-ḥ, vgl. δάνας μερίδας);

    gall. arcanto-danos `monetarius' als `das Silber verteilend'.

    Mit Formans -mo- : dāmos f. `Volk': gr. δη̃μος, dor. δα̃μος m. `(Volks-abteilung) Volk, Gebiet; in Athen der einzelne Gau', air. dām f. `Gefolgschaft, Schar', acymr. dauu `cliens', ncymr. daw, dawf `Schwiegersohn'; offenbar alter fem. o-Stamm; dazu hett. da-ma-a-iš (damaīš?) `ein Anderer, Fremder', aus `*fremde Leute', ursprgl. `*Volk', Pedersen Hitt. 51 ff.

    Mit Formans -lo- vielleicht aksl. dělъ `Teil' (*dǝi-lo-) (s. unter *del- `spalten'); über air. fo-dālim usw. s. ebendort. Hierher gehört wohl auch got. dails `Teil', runeninschr. da[i]liþun `teilten', aisl. deill, ags. dǣl, ahd. teil m. `Teil'; aisl. deila f. `Teilung, Zwiespalt', ahd. teila f. `Teilung'; aisl. deila, ags. dǣlan, ahd. teilan `teilen' usw. Sie können kaum aus dem Slav., wohl aber aus dem Ven.-Illyr. stammen, da die Wzlform *dǝi- im südillyr. PN Dae-tor bezeugt ist. Eine Nebenform idg. dhǝi- neben dǝi- wäre unglaubhaft.

    Mit Tiefstufe dī- : arm. ti, Gen. tioy `Alter, Jahre, Tage, Zeit' (* < dī-t(i)- oder *dī-to-, *dī-tā), ahd. zīt f. (n. Isidor), as. ags. tīd, anord. tīð f. `Zeit, Stunde' (*tīþ-, idg.*dī-t-, ursprgl `Zeitabschnitt'), dazu anord. tīðr `üblich, häufig', ags. tīdan `vorfallen', anord. tīða `trachten, streben'; anord. tī-na `zerpflücken, einzeln herausnehmen, ausscheiden, reinigen';

    Über got. til `passend' usw. s. unter ad-2, aber got. dails unter del-3;

    hierher dagegen ahd. zila `Reihe, Linie', westfäl. tīle `Garbenreihe', nhd. Zeile, wohl aus *tīð-lá-.

    p-Erweiterung dāp-, dǝp-; dǝp-no-, -ni- `Opfermahl':

    ai. dāpayati `teilt'; arm. taun (*dap-ni-) `Fest'; gr. δάπτω (*δαπι̯ω) `zerreiße, zerfleische, zerlege', mit Intensivredupl. δαρδάπτω `zerreiße, (κτήματα) verprasse', δαπάνη f. `Aufwand, besonders aus Bewirtung (: daps) erwachsender', δάπανος `verschwenderisch', δαπανάω `wende auf' (daraus lat. dapinō `tische auf'), δαψιλός (Empedokles), δαψιλής `(*verschwenderisch) üppig, reichlich, freigebig'; lat. daps `(*Portion) Mahl, Schmaus, bes. Opfermahl', damnum `Verlust, Schaden, Nachteil, Geldbuße', damnōsus `verderblich' (*dap-no- : δαπάνη, anders Pedersen Hitt 42); anord. tafn (*dap-no-) `Opfertier, Opfermahl', vgl. den germ. GN Tanfana (Tacit.), wenn aus *tafnana, Marstrander NTS. 1, 159.

    Aus dem Germ. reiht man noch vieles an, was ein Bed.-Entw. von `zerteilen' zu `zerreißen, zupfen, kurz betasten, kurze täppische Bewegungen machen' u. dgl. voraussetzen würde; am nächstender Bed. von δαπανα̃ν, damnum kommt aschw. tappa und tapa `ein Ende machen, verlieren', aisl. tapa ds.; afries. tapia `zupfen', ags. tæppe f. `Tuchstreifen', mengl. tappen (engl. tap) `leicht schlagen', mnd. tappen, tāpen (Dehnung in offener Silbe?) `zupfen, pflücken'; anord. tǣpr `kaum anrührend', isl. tǣpta (*tāpatjan) `eben anrühren', norw. mdartl. tæpla `leicht berühren, leise treten'; aber norw. mdartl. taap(e) m., dän. taabe `Tor, Tropf, täppischer Mensch', norw. taapen `schwach, kraftlos, untauglich', tæpe n. `unbedeutendes Ding', anord. tǣpiligr `knapp', mit anderen Labialstufen schwed. mdartl. tabb, tabbe `Tölpel', tabbet `einfältig', sind wohl Schallworte, ehenso wie ndd. tappe, schweiz. tāpe, nhd. Tappe `Pfote', sowie tappen, täppisch usw.; s. auch unter dhabh-1.

    Ebenfalls fernzuhalten sind ahd. zabalōn, nhd. zappeln, sowie ahd. zapfo, nhd. Zapfen, ags.tæppa ds. (germ. *tappon-); ebenso nur germ. Worte mit i und u (vgl. Specht Dekl. 152 f.):mengl. tippen, engl. tip `leise anrühren, leise stoßen', nhd. tippen, mhd. zipfen `(in kurzen Bewegungen) trippeln', anord. tifask `trippeln', mhd. zipf `Zipfel, Spitze', nasaliert mnd.timpe f. `Zipfel, Ende', ags. ā-timplian `mit Nägeln versehen'; andrerseits norw. mdartl. tuppa, nhd. zupfen, anord. toppr `Haarschopf, Gipfel', ags. topp m. `Spitze, Zipfel', toppa m. `Faden', ahd. zopf `Zopf, Haarflechte, Ende eines Dings'; mnd. tubbe, tobbe `Zapfen', tobben `zupfen, reißen', süddt. zöfeln `zögern' (wie zapfeln); vielleicht hierher auch ahd. zumpo `penis', mhd. zumpf(e), nhd. Zumpt, worüber unter dumb-.

    Hierher toch. A tāp `aß', Van Windekens Lexique 187.

    t-Erweiterung dǝ-t- (vgl. aber das Partiz. dǝ-tó-s):

    gr. δατέομαι `teile, zerreiße, verzehre' (Fut. δάσσεσθαι, Aor. hom. δάσσασθαι, att. δάσασθαι), wozu δασμός `Teilung', δάσμα `Anteil', δατήριος `zerteilend' (dies sicher von *δᾰ-τήρ: ai. dā-tár- `Schnitter'), ἄδαστος `ungeteilt'; δατέομαι ist griech. Neubildung (Schwyzer Gr. Gr. I 676) und nicht idg. *dǝ-t-;

    got. ungatass `ungeregelt' (vgl. ἄ-δαστος), mndl. getes `sich fügend, passend'; ahd. zetten `(verteilend) streuen, ausbreiten', nhd. verzette(l)n, wohl auch anord. teðja `Mist ausbreiten', tað n. `(*ausgebreiteter) Mist'; ahd. zota, zata f. `Zotte, zusammen herabhängende Haare, Fädenoder Wolle' (davon zaturra `scortum'), ags. tættec (expressives tt) `Fetzen, Lumpen', an. tǫturr `Fetzen'; altdän. tothae, älter dän. und dän. mdartl. tøde, taade `verzögern, hindern'.

    Daneben mit u-Vok. anord. toddi `kleines Stück', holl. todde `Fetzen', ahd. zota, zotta `Haarbüschel', nhd. Zotte, Zote; mhd. zoten `langsam gehen', nhd. zotteln, ostfries. todden `ziehen, schleppen' u. dgl.; über nhd. zaudern s. Kluge11 704.

    toch. A tät-k `teilen, zerschneiden'.

    s-Erweiterung d-es-:

    ai. dásyati `leidet Mangel, verschmachtet', upadásyati `geht aus, wird erschöpft';

    norw. dial. tasa `ausfasern', schwed. dial. tasa `Wolle zupfen, Heu ausbreiten', ndd. tasen `pflücken, rupfen', nhd. Zaser, älter Zasel `Faser', norw. dial. tase m. `schwächlicher Mensch', tasma `ermatten', tasa `entkräftet werden'; ablaut. dän. mdartl. tæse `langsam arbeiten', ndd.täsen `schwer arbeiten', identisch mit norw. dän. tæse `entwirren, auffasern, aufzupfen'; vgl. in ähnlicher Bed. norw. tasse `leise gehen', taspa `langsam und schleppend gehen', mhd. zaspen `scharren, schleppend gehen', ahd. zascōn `rapere' (eigentlich `schleppen') = nhd. dial. zaschen, zäschen `schleppen, ziehen, langsam arbeiten', zäschen f. `eine Schleppe am Kleide'; über ahd. tasca `Tasche' s. Kluge11 612.

    hitt. tešḫā- `sich fernhalten von' (3. Sg. Prät. ti-eš-ḫa-aš).

    Daneben mit i-Vokalismus (idg. *di-s als Erweiterung zu dī̆-? Oder erst germ. Neuschöpfung?):

    schwed. dial. teisa, tesa `zerpflücken', dän. dial. tese `zupfen (z. B. Wolle)', ags. tǣsan `zerpflücken', ahd. zeisan, zias `zausen, Wolle zupfen'; ostfries. holl. teisteren `reißen', ags. tǣsel, ahd. zeisala `Kardendistel', norw. mdartl. test `Weidenbrand, Haarlocke', mit ī norw.tīst `Faser', tīsl `Gesträuch', mit mhd. zispen `schleppend gehen' (wie zaspen), wohl auch (?) ags. teoswian `plagen, verunglimpfen', teoso `Beleidigung, Betrug, Bosheit'.

    Endlich mit u-Vokalismus: norw. dial. tosa `zerfasern, zupfen', auch `pfuschen, langsam arbeiten', tose `hinfällige Person', tos `Fasern, zerfasertes Tauwerk', tossa `streuen, ausbreiten', mengl. tōtūsen `zerzausen', mnd. tōsen `reißen, zerren', ahd. zirzūsōn `zerzausen', mhd. zūsach `Gestrüpp', zūse f. `Gestrüpp, Haarlocke' u. dgl.; vielleicht zu lat. dūmus `Gestrüpp, dichtverwachsener hoher Strauch' (*dū̆s-mo-s) und air. doss `Busch'.

References: WP. I 763 ff., WH. I 322, 323 f., 859; Schwyzer Gr. Gr. I 676.
See also: Über die wenigstens grundsätzlich als Erweiterungen von dā- `schneiden, spalten' auffaßbaren Wzln del- `spalten', del- `es worauf abgesehen haben', der- `spalten, schinden' s. unter eigenem Stichworte.
Pages: 175-179
PIE database: PIE database
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