Thrak. ἄργιλος `Maus', FlN ῎Αρζος (*Argi̯os).
Gr. ἀργός `weiß, schnell', in Kompositis ἀργι- : ἀργι-κέραυνος `mit glänzendemDonnerkeil', ἀργι-όδων `mit blendend weißen Zähnen' (danach auch *ἀργινός für ἀργεννός, weitergebildet zu ἀργινόεις, Beiwort von auf weißen Kalk- oder Kreidebergen gelegenen Städten); ἀργαίνω `bin weiß'.
ἀργός wohl nach Wackernagel Verm. Beitr. 8 f. aus *ἀργρός dissimiliert, wozu sich der i-St. ἀργι- der Komposita verhält wie av. dǝrǝzi-raɵa- `feste Wagen besitzend' zu dǝrǝzra- `fest'. Das mit ἀργός lautlich gleiche ai. r̥jrá- bedeutet auch `glänzend', ist also in dieser Bedeutung mit ἀργός `weiß' etymologisch identisch (dazu auch ai. ŕ̥jīti-, r̥jīka- `strahlend'). Ai. r̥jrá- `schnell', Ṛji-śvan- `der über schnelle Hunde gebietende Verbündete Indras' = gr. ἀργός `schnell' (ebenfalls von Hunden, also bereits ursprachliches Beiwort, s. Schulze Kl. Schr. 124), ἀργί-πους `schnellfüßig', PferdeN Πόδ-αργος, hält Persson Beitr. 828 für ein von ἀργός (r̥jrá-) `weiß' verschiedenes Wort (zur Wz. reĝ- `gerade' in ai. r̥jīšá- `gerade darauf loseilend', r̥ji-pyá `dahin schießend', usw.), gegen Bechtel Lexil. 57, der den Begriff des Leuchtens aus dem der schnellen Bewegung geflossen sein läßt (vgl. `blitzschnell') wie auch Schulze aaO. Leuchtkraft der Farbe und Schnelligkeit der Bewegung (vgl. lat. micāre) als versch. Seiten derselben Anschauuug betrachtet.
ἄργεμον, ἄργεμα n. `das Weiße (im Auge, Nagel)', ἀργήεις, dor. ἀργα̃ς (*ἀργᾱFεντς `glänzend'; es-St. in ἐναργής `deutlich, klar', ἀργεσ-τής Beiwort des νότος, `aufhellend' (s. zuletzt Schwyzer Gr. Gr. I 5001), ἀργεννός `weißschimmernd' (*ἀργεσ-νός); vielleicht auch in ἀργειφόντης Beiwort des Hermes (`im Glanze tötend'?).
Ob der es-St. av. аrǝzah- `Nachmittag und Abend' damit etymologisch zusammengehöre, ist der Bed. halber mindestens ganz fraglich, s. Bartholomae Airan. Wb. 202, Bechtel aaO.
ἀργής, -η̃τος, -έτι, -έτα `weißschimmernd'; ἄργιλλος und ἄργῑλος `weißer Ton' (lat. Lw. argilla, argīla): ἄργυ-ρος s. oben, ἄργυ-φος, ἀργύ-φεος `weißglänzend' (im Wortausgang wohl zur Wz. bhā- `scheinen', Prellwitz BB. 22, 90, Bechtel Lexil. 57 f.).
Lat. argentum s. oben; arguō `mache klar, deutlich; helle einen Sachverhalt auf, überführe', argūtus `stimmkräftig, schwatzhaft; (seit Cicero auch:) strahlend, flimmernd' und `scharfsinnig'.
Toch. A ārki, В ā̆rkwi `weiß' (*arĝu̯i̯o-), ārcune `Beiwort des königl. Titels', A ārki-śoṣi `weiße Welt' (vgl. cymr. elfydd S. 30); hett. ḫar-ki-iš (ḫarkis) `weiß'.
e-Vokalismus zeigen die von Osthoff MU. V, S. V, und MU. VI 33 herangezogenen got. unaírkns `unrein', aírkniþa `Reinheit, Echtheit', ahd. erchan `recht, echt', anord. jarknasteinn, ags. eorcnanstān `Edelstein' (dazu auch anord. jarteikn n. `Wahrzeichen' aus *jar[kn]-teikn, Lidén bei Noreen Aisl. Gr.3 ̨p. 281, 6); vgl. auch Feist 25b.
Als gesichert kann ich die Zugehörigkeit der germ. Worte nicht ansehen, doch wäre hinsichtlich des Vokalismus Kreuzung von germ. *ark- = idg. *arĝ- mit einem *erk- = ai. árcati, idg. *erk- wenigstens denkbar.
Über das von Uhlenbeck KZ. 40, 552, 560 herangezogene lit. áržuolas, ąžuolas, dial. áužuolas, ostlit. dial. úžolas `Eiche', s. vielmehr Bezzenberger KZ. 42, 263, Trautmann Apr. 301, wonach anž- (vgl. аpr. ansonis) die ursprüngliche Form ist (anders Zupitza KZ. 36, 66, Germ. Gutt. 214).
Bei Hirts (Abl. 124) Ansatz *ar(e)ĝ- bereiten die germ. Worte Schwierigkeit, doch s. oben. Der Ansatz eines 2. Wurzelvokals (areĝ-) ist nur durch ai. rajatám an die Hand gegeben, also zweifelhaft.
Specht (Dekl. 1141) setzt wegen gr. ἄρμη λευκή Hes. eine Farbwurzel ar- an, die er mit al- (oben S. 31) gleichsetzt.
Arm. argel `Hindernis', denomin. argelum `wehre, halte ab, halte zurück'; vielleicht mit o-Abtönung orm `Mauer' (*ork-mo-?);
gr. ἀρκέω `wehre, halte vor, schütze, helfe; halte vor, reiche aus, genüge' (ἀρκέσω, ἤρκεσα) wohl aus *ἀρκέι̯ω; ἄρκος n. `Schutz' (Alkman); ἄρκιoς `ausreichend', αὐτ-άρκης `sich selbst genügend', ποδ-άρκης `rnit den Füßen ausreichend, schnell' (s. auch Bechtel Lexil. 279 f.);
lat. arceō, -ēre `verschließen, einhegen; durch Abschluß fernhalten, abwehren, verhindern', arca `Kasten, Kiste, Lade, Geldschrank; Sarg' (eigentlich `Verschluß', vgl. arcānus `unter Verschluß, geheim'; aus dem Lat. stammt got. usw. arka `Kasten, Geldkasten, Arche', ahd. arahha, archa `Arche' und aus dem Germ. wieder aksl. raka `Grabhöhle', apr. arkan Akk. Sg. `Arche'), arx `feste Höhe, Burg', arcera `bedeckter Wagen' (Suffix nach cumera, vgl. WH. I 63) osk. trííbarakavúm `aedificare' (setzt ein *trēbark- `ein Haus einhegen' voraus);
ahd. rigil, mhd. rigel `Riegel', mengl. rail (ags. *reogol), Güntert Kalypso 136;
lit. rãktas `Schlüssel', rakìnti `schließen';
hett. ḫar(k)- `halten, hahen', Götze und Pedersen Muršili 50.
Durch die Bed. wenig empfohlen wird Heranziehung von cymr. archen `Kleidung, Schuh', bret. arc'henna `Schuhe anziehen' (mir. acrann `Schuh, Kleidung' wohl aus arc- umgestellt, Stokes KZ. 41, 381).
Über den von W. Foy KZ. 35, 62 als `Burgberg' gedeuteten apers. Bergnamen arkadri- s. Justi IA. 17, 106 (angeblich (H)ara-kadriš `Bergschlucht'), aber dazu wieder Bartholomae Z. altiran. Wb. 105 Anm. 1, 116.
Gegen Anreihung von slav. račiti `wollen, gönnen' (Bruckner KZ. 45, 108 Anm.) spricht die Bed.
Als Form mit o-Abtönung (oder allenfalls mit or = r̥) gilt lat. Orcus `Unterweltsgott; Unterwelt, Totenreich' (`Verschließer'? unsicher).
lat. frangō, -ere, frēgi (: got. *brēkum), frāctum `brechen, zerbrechen, beugen', fragilis `zerbrechlich' usw. (*bhreg-), fragor m. `das Zerbrechen, Krachen, Getöse'; mit ā (nach frāctus usw.): suffrāgium `Abstimmung, lärmender Beifall, Zustimmung'; suffrāginēs f. `Hinterbug der Tiere', eigentl. `Biegung, Knick';
mir. braigid `furzt', Verbaln. braimm, cymr. corn. bram m. `Furz', mir. t-air-brech `Krachen'; aber gall. brāca Kniehose (vgl. βράκκαι αἴγειαι διφθέραι παρὰ Κελτοι̃ς Hes.) ist germ. Lw., air. brōc `Hose' ist ags. Lw.
got. brikan, as. brekan, ags. brecan, ahd. brehhan `brechen' (lat. frēgimus = got. *brēkum, nhd. brachen), ablaut. got. brakja `Ringkampf'; dehnstuf. mhd. brache f. `Umbrechung des Bodens, nach der Ernte ungebrochen liegendes unbesätes Land', ags. ā-brācian `einpressen', ahd. prahhen, brahhen, mhd. braechen, nhd. prägen (*brēkjan), Faktitiv zu brechen; reduktionsstuf. got. gabruka f. `Bruchstück, Brocken' (*bhreg-) == ags. bryce m. `das Brechen, Brocken', ahd. bruh `Bruch, Gekrach'; ags. brocian `bedrangen', broc `Elend'; mit Geminata ahd. brocco `Gebrochenes', nhd. Brocken;
hierher vielleicht norw. brake m. `Wacholder' (wie brisk ds. zu bhres- `bersten, krachend'), mhd. brake m. f. `Zweig', engl. brake `Gestrüpp, Dorngebüsch, Farnkraut', ablaut. norw. burkne m. `Farnkraut', vgl. auch norw. bruk n. `Gebüsch';
eine nasal. Form in norw. dial. brank n. `Gebrechen', branka `beschädigen, brechen';
mit der Bed. `Lärm' hierher aisl. braka `krachen', brak n. `Krach, Lärm', mhd. ags. brach m. ds., ahd. mhd. as. braht `Lärm, Geschrei', mit veränderter Bed. nhd. Pracht; ags. breahtm m. `Wortwechsel', as. brahtum `Lärm, lärmende Menge';
germ. *brōk- `Steiß', jünger `Hose' in ags. brēc Pl. `Gesäß', engl. breech ds., aisl. brōk, Pl. brøkr `Oberschenkel, Hose', ags. brōc, ahd. bruoh, nhd. Bruch ds., schweiz. bruech `Schamgegend'; geminiert ags. usw. braccas `Hosen';
hierher (eher zu bhres-) gehören lit. braškù, braškéti `krachen, knacken' (*bhreĝ-sk̂ō), lett. brakšk̂ēt, brakstēt ds.
Eine Parallelwurzel *bhre(n)gh- sucht Wood (KZ. 45, 61) in ai. br̥háti `reißt, reißt aus', aisl. branga `Schaden'.
Ai. br̥gala-m `Stück, Brocken' ist nichtidg. (Kuiper Proto-Munda 49).
ahd. kela, ags. ceole `Kehle, Schlucht, Schiffsschnabel' (*kelōn-), ceolor, ahd. celur m. `Schlund'; aisl. kjǫlr m. (*kelu-) `Schiffskiel', mnd. kel, kil, engl. keel ds.; mit g-Erweiterung ahd. kelah, -uh `Halsgeschwulst', anord. kjalki m. `Kinnbacken, Kiefer (auch Handschlitten)'; tiefstufig dän. kulk `Schlund, Kehle', mnd. kolk, kulk, afries. kolk m. `Wasserloch' (nhd. Kolk), ags. cylcan, nhd. mdartl. kölken, kolksen `aufstoßen, speien', wie lett. gulgâtiês `rülpsen, sich erbrechen' (Mühlenbach-Endzelin I 678), womit slovak. glg `Schluck, Zug' vielleicht zusammenhängt (schallnachahmend?).
Vgl. mit anderer Erweiterung schwed. dial. kulp `Schluck', norw. kulp `Wasserloch', ndd.kolpen, külpsen `aufstoßen'.
B. Sicheres gʷel- nur im Gr.: δέλεαρ, -ατος `Köder' (*δέλε-αρ); daneben δει̃λαρ (Callim.) aus *δέλ-αρ von der einsilbigen Basis, und äol. βλη̃ρ aus *βλη-αρ von der schweren Wzf. *gʷ(e)lē-; δέλε-τρον `Köder', δέλος n. ds.; βλωμός `Bissen, Brot' (*gʷlō-); κα-βλέ-ει, κατα-βλέ-θει καταπίνει Hes. von der Wzf. *gʷ(e)le-, ebenso βλέορον (recte βλέθρον?) βάθος, δεσμωτήριον Hes. (`βάραθρον', Fick BB. 29, 196), βλέ-τυες αἱ βδέλλαι Hes.; vgl. Schwyzer Gr. Gr. I 519;
im Guttural zweideutig: lat. gula (*gʷelā?) f. `Schlund, Speiseröhre', vgl. im Vokal arm. klanem, Aor. 3. Sg. ekul `verschlingen', wobei -u- immerhin eine Nachwirkung des Labiovelars sein könnte; auf *gʷl̥-tó-s beruht *glut-ós, das vorausgesetzt wird von aksl. *glъtati (russ. gɫotátь) `schlucken', *glъtъ `Schlund', russ. gɫot, gɫotók `Schluck, Mundvoll', čech. hlt; vgl. auch lat. *gluō, die Grundlage von ingluviēs `Kehle, Gefräßigkeit', glūtus `Schlund', glūtiō `verschlucke, verschlinge', glūt/t/ō, -ōnis `Schlemmer'.
ai. gā́tram `Glied, Körper'; gātú-ḥ `Gang, Weg, Raum, Ort', av. gātu-š `Ort, Liegerstatt, Sessel, Thron', apers. gāɵu ds.; ai. ví-gāman- n. `Schritt' (pr̥thú-pra-gāman- `weiterschreitend'; vgl. gāmin- `gehend', Weiterbildung eines o-St. gāma-ḥ), av. gā-man- n. `Schritt', ai. gāya-m `Schritt' in uru-gāyá- `weiterschreitend, weit' (vom Weg), av. gāya- (Akk. gāim) `Schritt' (mit Formans -ya-);
arm. kam `stehe' ( : gr. ἔβην);
gr. *βίβησι, βιβά̄ς, ἔβην s. oben; βηταρμός `Tanz', βητάρμων `Tänzer' (aus *βᾱτος oder *βᾱτᾱ `das Fußaufsetzen' + ἄρμα `Gefüge'); ἀμφισβητέω, ion. ἀμφισβᾱτέω `streite' (`nach zwei Seiten auseinandergehend'), βη̃μα n. `Schritt' ablautend βωμός m. `Tritt, Stufe, Gestell, Altar'; Infinitiv βήμεναι; βηλός m. `Türschwelle'; βέβηλος, dor. βέβᾱλος, kyren. βάβᾱλος `betretbar, ungeweiht' (Gegensatz von ἄβατος `unvergänglich, heilig'); tiefstufig βέβαιος `sicher' (*gut gangbar); βάδην Adv. `im Schritt'; βάδος m. `Weg', βαθμός m. `Stufe, Schwelle, Schritt', βάθρον `Grundlage', ἐμβάτης `Männerschuh';
alb. ngā `ich laufe' (*ga-ni̯ō);
lit. dial. góti `gehen'; lett. gāju (Prät. zu iêt) `ich ging' (setzt ein Präs. *gāi̯ō voraus, dessen j präsensbildend sein wird), davon weiter gâjums `Gang, Reihe'; gàita `Gang' (mit analogischem ai, Endzelin Lett. Gr. S. 678); gātis Pl. `Fluglöcher der Bienen'; lit. próga `Gelegenheit, Frist' (Präfix *prō̆ + gā); lit. gãtvė `Straße, Viehtrift', lett. gatva `Weg, Durchgang' sind germ. Lw.
Vielleicht hierher auch die kelt. Worte für `sterben' (als `fortgehen', ἐκ βροτω̃ν βη̃ναι), wie air. baĩd `stirbt' (*bā-a-ti aus *gʷā-), at-bath `starb' (*-gʷǝ-t . .), bath `Tod' = cymr. bad `Pest', bret. bad `Betäubung', corn. bad-us `wahnsinnig'; air. bās `Tod' ist nach gnās `Gewohnheit' usw. gebildet. Trotz Thurneysen Gr. pp. 547, 728 ist ein Stamm bā̆s- nicht nachzuweisen; s. richtiger Pedersen Litteris 2. 89 f.
2. gʷem-:
Unthematisch *(e)-gʷem-t (> *e-gʷen-t), -gʷm̥-té, -gʷm-ent im ai. Aor. ágan, gan (g für j nach Formen mit ursprünglichem *gʷm̥-, *gʷm-; 1. Sg. ágamam), ágata (*gʷm̥-), ágman, ágmata; gthav. 3. Sg. Inj. uz-jǝ̄n, 3. Pl. gǝmǝn;
arm. 3. Sg. ekn `er kam' (= ai. ágan); über die noch unklare 1. Sg. eki, 3. Pl. ekin siehe Meillet Esquisse 134 f.;
gr. βάτην 3. Du., ὑπέρβᾰσαν 3. Pl. wohl zur Wurzelf. *gʷā-;
Konj. *gʷemeti in ai. gám-at, -anti, gthav. jamaiti, jimaiti; Opt. gʷm̥-i̯ēt in ai. gamyāt, av. jamyāt̃, ap. jamjāh (j für g aus Formen mit hochstufigem idg. *gʷem-); ags. cyme s. unten;
thematisch: hochstufig ai. gámati, av. jamaiti `geht' (ai. gamáyati `läßt kommen, führt herbei', av. jāmayeiti `bringt zum Weichen'), tiefstufig ai. (Opt. Aor.) gamḗt, gamḗma, gamemahi, wohl auch Aor. ágamat; Perf. ja-gā́ma `ich ging' (vgl. got. 1. Pl. qemum); av. frā-ɣmat̃ (gthav.-gǝmat̃) `er kam hinzu', apers. a-gmatā;
osk. kúmbened `convenit', cebnust (aus *ce-benust) `(huc) vēnerit', umbr. benust, benurent `venerit, -int'; lat. Konj. advenam (über n für m s. unten; vielleicht mit analogischem -en- nach den Formen wie lat. veniō, ventum, vēnī);
got. qiman (Prät. qam, 1. Pl. qemum: ai. 1. Sg. Perf. ja-gāma), ahd. queman und (tiefstufig?)coman = ags. cuman, anord. kōma `kommen'; ags. Konj. Präter. (alter Optat.) cyme (*gʷem-ī-t);
toch. A käm-, kum-, В käm-, kam-, śem `kommen'.
i̯o-Präsens *gʷm-i̯ṓ in gr. βαίνω `gehe' (Fut. βήσομαι usw.), lat. veniō `komme' mit sehr altem Wandel von -mi̯- zu -ni̯-; nach Schwyzer Gr. Gr. I 309 könnte das n auch von Formen wie av. jantu (*gʷem-tu-), arm. ekn (*e-gʷem-t) bezogen sein; zu vēnimus stimmt got. qemum;
sk̂o-Präsens *gʷm̥-skṓ: ai. gácchati, av. jasaiti `er geht', gr. βάσκε `geh! komm!' toch. A kumnäš `er kommt', Med. kumnästär, В känmasträ.
Verbaladjektiv: ai. gatá-ḥ `gegangen', av. gata- ds., gr. βατός `gangbar' (*gʷm̥-to-s), lat. in-ventus.
Andere Nominalbildungen:
ai. gáti-ḥ f. `Gang', av. aiwi-gati- `das Herbeikommen = Eintreten, Beginnen', gr. βάσις f. `Schritt; Grundlage' (*gʷm̥-ti-s), lat. con-venti-ō `Zusammenkunft', got. gaqumþs `Zusammenkunft' (*-gʷm̥-tis), anord. samkund f. ds., ahd. cumft, nhd. Ankunft; ai. gántu-ḥ m. `Gang, Weg', lat. adventus, -ūs `Ankunft'; got. qums `Ankunft' (*gʷem-is), ags. cyme, ahd. cumi; ai. gamya- `wohin man gehen kann oder soll', osk. kúmbennieís Gen. `conventūs'; ahd. biquāmi `bequem' (vgl. `bekömmlich'), ags. gecwēme `angenehm, passend', anord. kvǣmr `zum Kommen berechtigt oder imstande'; kvāma f. `Kommen, Besuch', kōma ds.;
toch. A kum-, AB kam-, A käm-, В śem- `kommen', A kumnǝṣ, Med. kumnǝṣtǝr `kommt', A kakmu, В kekamu `gekommen'.
Mit einer Bed.-Entwicklung `(zur Welt) kommen' = `geboren werden':
av. ni-jāmayeinti `sie bringen zum Gebären' (*ni-jāma- `Geburt');
gr. ἐ-βάθη ἐγεννέθη Hes.;
alban. pre-gjim `Gastmahl bei der Erstgeburt';
lit. gemù, gim̃ti `geboren werden' = lett. dzemu, dzìmt ds., lit. gìmstu (zum Akzent siehe Schulze KZ. 45, 230) = lett. dzìmstu ds., lit. giminė̃ `Familie', gỹmis `Geburt', gãmas `Angeborenes', Kausat. gamìnti `Kinder erzeugen, Vieh züchten', lett. dzìmts `angeboren, erbgehörig, leibeigen', dzìmša `Geburt' = apr. gimsenin Akk. Sg. `Geburt', apr. gemton `gebären', gemmons Partiz. Perf. `geboren'.
das Partiz. gāḍhá- ist wohl Analogiebildung nach Wurzeln mit ai. h = idg. ĝh; gādhá- `seicht', m. n. `Untiefe, Furt' ist vielleicht aus einem ai. Wurzelnomen gā (zu idg. gʷā- `Gang') + dha als `(Über)gang gewährend' zu erklären;
av. Akk. Pl. vi-gāɵō `Schluchten' (: ai. vi-gāhá-) `sich eintauchend', schwundstufig guδa- `Tiefe';
gr. βη̃σσα, dor. βα̃σσα (*βᾱθι̯α) f. `Talgrund, Schlucht'; βάσσος n. ds. (*βαθσος), schwundstufig βυθός, βυσσός `Tiefe, Meeresgrund' mit β statt γ nach βη̃σσα; ἄβυσσος `wo sich nicht tauchen läßt, grundlos, Tiefe', βάθος n. `Tiefe'; βένθος `Tiefe' sekundär nach πένθος : πάθος;
air. bā(i)dim `tauche unter, ertränke', cymr. boddi `ertränken, ertrinken, überfluten', corn.bedhy, mbret. beuziff `ertränken'; cymr. diffoddi `auslöschen' aus *di-spad- (*dī-eks-bad-).
maked. βαβρήν `Bodensatz des Öls' Hes.; ob auch γυβᾳ̃ `taucht' Hes.?
anord. kafa `tauchen', kvefja (und kefja nach dem Prät. kōf aus *kvōf) trans. `untertauchen, ersticken', kvafna intrans. `ersticken', kaf n. `Meerestiefe', dann `Untertauchen, Schwimmen unter Wasser'; aschwed. kvaf `Tiefe', anord. kvǣfa (idg. ē!), kø̄fa trans. `ersticken', mhd. erqueben,ersticken' (= anord. kvefja).
Eine vielleicht verwandte, aber nur die Bed. `tief' aufweisende Wurzel *g(ʷ)embh-, *g(ʷ)m̥bh- zeigt das Arische (wobei im Ai. das g der Tiefstufe oder o-Stufe durchgeführt ist, gegenüber av. j der e-Stufe): ai. gabhīrá-, gambhīrá- `tief', gambha-, gámbhan-, gambhára- n. `Tiefe, Abgrund', gabhá- m. `vulva', gabhi-ṣák AV. Adv. vielleicht `tief unten oder innen', av. jaiwi-vafra-Adj. `mit tiefem Schnee', jafra- `tief', jąfnu-š `Vertiefung, Einsenkung'; vgl. Frisk Nominalbildung 30.
Fick setzt die Wurzel *gʷābh- an, was zur Annahme zwänge, daß anord. kvǣfa Ablautsneubildung sei.
cymr. add-iad `Sehnsucht', gall. Ad-ietu-mārus, Ad-iatunnus, Ad-ietuanus (: ai. yatú-na-), nasaliert (vgl. mit Nasalsuffix ai. yat-ná-) cymr. add-iant `Sehnsucht', ir. ēt (nir. éad) `Eifer, Eifersucht', gall. Iantu-māros, Ientu-māros (= ir. ētmar `eifersüchtig'); air. ītu, Akk. ītith, nir. íota `Durst' vielleicht aus dehnstuf. *i̯ētu-tut-s;
vielleicht hierher toch. A yat- `erreichen, erlangen', Präs. Med. yatatär, В yototär, Schulze-Sieg Toch. Gr. 487, Van Windekens Lexique 167, Pedersen Toch. 221; auch AB yāt- `fähig sein, befehlen' (Van Windekens aaO.)?
gr. Perf. κέκασμαι, Plusqpf. ἐκεκάσμην, Partiz. κεκασμένος (Hom. Aisch.) `sich auszeichnen', κεκαδμένος (Pind.) `prangend', Κάστωρ eigentlich `der Glänzende' (?), Καστι-άνειρα `unter Männern ausgezeichnet', usw.; dazu κάστωρ m. `Biber' mit Übertragung des GN wegen der Heilwirkung des Bibergeils: καστόριον (> ai. kastūrī f. `Moschus'); Präs. καίνυμαι scheint Neubildung nach δαίνυμαι;
vielleicht mir. cā(i)d `heilig', wozu gall. caddos `sanctus' C. Gl. L. V 493, 30;
abrit. Belatu-cadrus Beiname des `Kriegsgottes'?? Umbildung eines *katros `tapfer' (vgl. kat- `kämpfen') zu kadros wäre freilich nicht ganz ausgeschlossen.
lat. cantus `eiserner Radreifen' ist wieder Lw. aus:
gall. (auch gallo-rom.) *cantos `eiserner Reifen, Rand, Ecke', cymr. cant (daher ceiniog `Penny') ds., bret. kant `Kreis', air. cétad `(runder) Sitz' aus *kanto-sedo-, mir. cét `runder Steinpfeiler'; Ableitungen: gall. cantalon, wohl `Pfeiler', cantena, καντενα dss.?; auch gall.cando-soccus `Rebsenker', lies canto-soccus (zu gall. succo- `Schweineschnauze, Pflugschar'; vgl. Jud Arch. Rom. VI 210 f.);
abret. int coucant `vollständig'; mcymr. yn geugant ds. (eigentl. `sehr erfahren' aus *kou̯o-kantos zu keu- `worauf achten', lat. caveō); zu kant `Kreis' > `vollkommen' vgl. acymr. lloergant `voller Mond';
cymr. cant `Schar', dazu mir. céte (*kanti̯ā) `Versammlung', wohl als *`Hundertschaft' identisch mit cymr. cant `100' oben S. 92;
slav. *kǫtъ m. `Winkel' in russ.-ksl. kutъ usw.
anord. haull, ags. hēala, ahd. hōla f. `Leistenbruch' (*kāu[ǝ]lā, allenfalls *kǝu̯[ǝ]lā);
tiefstufig ksl. kyla `ds.'; russ. kilá `ds.; Knorren am Baum', serb. kȉla ds.; lit. dial. kúle f. `Auswuchs, Knorren'.
lat. camisia (spät) `Hemd' (gall. Wort; entlehnt aus germ. *χamiþja- `Hemd'; erst aus dem Lat. stamen wieder air. caimmse `Hemd', acorn. cams `alba', bret. kamps `Meßhemd');
unklar ist der Anlaut in mcymr. hefys `Frauenhemd', akorn. hevis, bret. hiviz ds.; ags.cemes ds. ist Lw. aus camisia;
ahd. hemidi n. `Hemd', ags. hemeðe (*hamiþia-) `Hemd'; anord. hamr m. `Hülle, Haut, Gestalt', ags. homa `Hülle, Decke, Anzug'; līc-hama, as. līk-hamo `Leib', ahd. līhhin-[*h]amo `Leib, Körper, Leichnam', got. ana-, ga-hamōn `sich bekleiden', anord. hama-sk `(*sich in Tiergestalt verkleiden, daher:) rasen'; anord. hams `Schale, Hülse, Schlangenbalg' (*hamisa-), vgl. norw. hamar `Kernhaus'; hierher auch got. himins, anord. himinn (Dat. hifne mit -ƀn- aus -mn-, vgl.:) ags. heofon, as. heƀan `Himmel', woneben ahd. as. himil, md. humil `Himmel'; ahd. himil auch `Zimmerdecke', ndl. hemel `Gaumen, Dach', nhd. Himmelbett, ahd. himiliz(z)i, mnd.hemelte `Zimmerdecke'; kaum richtig oben S. 22 zu ak̂- `Stein'.
Eine s-Form sk̂em- sucht man unglaubhaft in got. skaman `sich schämen', ags. skamian ds., aisl. skǫmm, ahd. scama `Scham, Schande' usw. (`*sich bedecken'?).
gr. κνηκός, dor. κνᾱκός `gelblich, saflorfarben', κνη̃κος `Saflor';
lat. canicae `Kleie';
aisl. hunang, aschwed. hunagh n., ags. hunig, as. honig, ahd. honag, honang `Honig' (nach der Farbe benannt; Grundf. wohl germ. *hunaga-, woraus finn. hunaja; das teilweise vor g auftretende n beruht auf Nasalierung des Vokals durch das vorhergehende n und unterstützendem Einflusse des germ. Suffixes -ung-, -ing-);
apr. cucan `braun' (l. cũcan, d. i. cuncan; u ist balt. Entw. aus reduz. Vokal in zweisilbigen Basen);
über ai. kánaka- n. `Gold' s. Kuiper, Proto-Munda 30 f.;
gall. caneco-sedlon kaum als `goldener Sessel' hierher, auch nicht zu mir. canach `Sumpfgras' (: cymr. pân ds.);
gr. κιγκλίς `Gitter' (zum ι aus ε s. Solmsen Beitr. I 214 f.), κάκαλα n. Pl. `Mauern' (*kn̥k-), ποδο-κάκ(κ)η `Holz zum Festlegen der Füße';
lat. cingō, -ere `gürten, gürtelartig umgeben', umbr. s̀ihitu `cinctos', vielleicht auch c̨ihc̨eřa `cancellos' (*kinkedā-); lat. -g für c Entgleisung auf Grund der doppeldeutigencinxi, cinctum nach Präsentien wie clingō, mingō; WH. I 217 stellt hierher kelt. cing- `schreiten' (anders oben S. 439), falls ursprüngl. `*sich im Kreise wenden'; die Variation des Auslauts wäreallerdings leichter verständlich, als die S. 439 angenommene Anlautsvariation; noch anders über kelt. cing- Kuiper Nasalpräs. 168 f.;
lit. kinkaũ, -ýti `Pferde anschirren'.
Eine unnasalierte Wurzelf. *kek- sucht man in ai. kaca- m. `Haupthaar (`*Zusammengebundenes'?); Narbe, Band' und lat. cicātrīx `Narbe, Schramme' (auf Grund eines *cicāre aus *cecāre `zusammenbinden, vernarben')?
gr. κέγκει πεινᾳ̃ (nach Aor. *κακει̃ν entstand ein neues Präs. *κάγκω, vgl.:) καγκομένης ξηρα̃ς τῳ̃ φόβῳ Hes., hom. πολυκαγκής (δίψα) `sehr brennend', κάγκανος `dürr', καγκαίνει θάλπει, ξηραίνει Hes., καγκαλέα κατακεκαυμένα Hes.; κακιθής ἄτροφος ἄμπελος; κακιθές λιμηρές; κακιθά λιμηρά Hes. (in der Endung vermutete Schulze Kl. Schr. 329 *aidh- `brennen');
got. hūhrus, mit gramm. Wechsel anord. hungr, ags. hungor, ahd. hungar (*kn̥kru-) `Hunger' (= gr. κακ-); ablaut. anord. hā `plagen, quälen' (*hanhōn');
lit. kankà `Schmerz, Qual', kankìnti `peinigen', keñkti `schaden'.
got. hēþjō `Kammer';
ksl. kotьcь `cella, Nest' usw.; falls `Wohngrube, Loch in der Erde' die ursprüngliche Bedeutung, würden sich anreihen lassen:
gr. κοτύλη, κότυλος `Hohlung', weiter `hohles Gefäß, Schale, Becher';
lat. catīnus `eine Schüssel zum Speisenauftragen' (Demin. catillus, daraus got. katils, dt. Kessel, daraus wieder abg. kotъlъ, lit. kãtilas) = ags. heden `Kochgeschirr'.
alb. kapitem `atme schwer' (wie lit. kūpúoti);
gr. καπνός `Rauch', hom. ἀπὸ δε ψυχην ἐκάππυσεν `hauchte aus' : κάπυς uud κάπος πνευ̃μα Hes., κέκηφε τέθνηκε Hes., κεκαφηότα Hom. `aushauchend'; zur Dissimilation von *ku̯ap-no-s zu καπνός vgl. Schwyzer Gr. Gr. I 302;
lat. cupiō, -ere `begehren' (= ai. kúpyati), cuppēdo = `cupīdo', auch cuppēs `lüstern, bes. auf Leckereien', cuppēdium `Näscherei, Leckerbissen'; umbr. Cubrar `Bonae', sabin. cuprum `bonum' (`*erwünscht, begehrenswert' mit passivischem Formans -ro- wie clārus usw.); vapor `Dunst, Dampf, Brodem', alt uapōs (*ku̯apōs);
air. ad-cobra `wünscht' (*-kuprāt), Verbaln. accobor (*ad-kupro-) `Wunsch', Thurneysen Gr. 139;
got. afƕapjan (*ku̯ǝb- neben sonstigem *ku̯ǝp-) `ersticken, auslöschen', afƕapnan `erlöschen' (: ἀπο-καπύω), mhd. verwepfen `kahmig werden, vom Wein', nisl. hvap `dropsical flesh';
lit. kvãpas m. `Hauch, Dunst, Wohlgeruch' (: lat. vapor), kvepiù, -ė́ti `duften' (-ĕ- kann balt. Ablautneubildung sein), kvėpiù, kvė̃pti `hauchen', lett. kvêpt `qualmen', kvêpes Pl. `Hauch, Qualm, Ruß', kvêpêt `räuchern', ablautend lit. kūpúoti `schwer atmen', lett. kûpêt `rauchen; dampfen, stäuben', kupināties `aufgehen (vom Teig)', kupt `gären', apr. kupsins `Nebel' (Ableitung von einem es-St. wie lat. vapor);
aksl. kypljǫ, kypěti `wallen, überlaufen', kyprъ `locker, porös', čech. kyprý alt `strebsam, emsig, frisch'; klr. kvápyty śa `sich sputen, eilen'; mit (idg.) geschwundenem u̯ russ. kópotь (*koput-) f. `feiner Ruß, Staub', koptítь `mit Rauch schwarz machen, räuchern'; vielleicht aksl. koprъ `Dill' (riechende Pflanze; s. Berneker 564).
arm. lam `weine'; unklar lor `Wachtel' (s. unten gr. λάρος);
gr. λη̃ρος m. `Geschwätz, Possen, Tand' (enthält lā- oder lē-), ληρέω `schwätze'; unklar ist der Vokalismus (onomatopoetisch?) in λάρος `Möwe' (vgl. arm. lor `Wachtel');
alb. leh `belle';
lat. lāmentum `Wehklage', lāmentāri `wehklagen', lātrō, -āre `bellen'; vielleicht osk. lamatir `soll verflucht sein';
air. līid (*lēi̯eti) `klagt an'; cymr. edliw (*ate-līu̯-) `tadeln';
got. laílōun `sie schmähten' (Präs. *laian, idg. *lē-); anord. lō f., `Brachvogel', Pl. lør; lōmr `Meertaucher, laut schreiender Vogel', vgl. isl. lōmur `Geschrei, Wehklage';
lit. lóju, lóti `bellen', lett. lāju, lāt `bellen, fluchen', lādēt `verfluchen'; lādēt `verfluchen';
aksl. lajǫ, lajati `bellen, schimpfen' usw. (lajati für *lati nach dem Präteritalstamm, vgl. lit. lójo).
Redupliziert lal(l)a-: ai. lalallā `Lallen'; gr. λάλος `geschwätzig', λαλία `Geschwätz', λαλέω `schwatze', λαλαγή `leichtes Gemurmel'; lat. lallō, -āre `in den Schlaf singen', lallus `das Trällern der Amme' (vgl. die PN Lalla, Lallia, Lallō, Lollia); nhd. lallen; lit. laluóti `lallen', russ. lála `Schwätzer', usw.
Ähnlich lel-, lul- `einlullen, einwiegen, schaukeln' in:
ai. lṓlati `bewegt sich hin und her', lulita- `flatternd', lálati `tänzelt, spielt', lēlā́yati `schwankt, schaukelt'; lat. lolium `Lolch, Taumel erregende Pflanze'; mnd. lollen, nhd. lullen; lit. leliúou, leliúoti `wiegen, schaukeln', lett. leluoju, leluot `Kinder wiegen'; dazu lit.lė́lis, lėlỹs m. `Nachtrabe'; lett. lēlis ds. und `ungeschickter Mensch'; serb. léljati `wiegen, baumeln', ljûljati `wiegen', russ. ljuljú `eia popeia', lelja `Tante', usw.; dazu russ. lelek, poln. čech. lelek `Nachtrabe' (s. oben lit. lė́lis).
Vielleicht hierher mit k-Erweiterung:
gr. λάσκω (*λακ-σκω), Aor. ἔλακον, Perf. λέληκα, dor. λέλᾱκα `rede laut, schreie', ληκέω dor. λᾱκ-) ds., λακερός Hes. `geschwätzig';
nach Jokl L.-ku. U. 205 zu alb. laikatis `schmeichle, beschwatze'.
von der dh-Erweiterung (dh-Präs.?) λήθω, dor. λά̄θω `lateō', λήθη `das Vergessen', dor. λα̃θος n. ds., ἀληθής, dor. ἀλᾱθής `nicht verhehlend, wahrhaft', λανθάνω (λήσω, ἔλαθον, λέληθα) `binverborgen', λαθρός `heimlich', ion. λάθρη, att. λάθρᾱ Adv. `heimlich', hom. λαθι-κηδής `den Schmerz vergessen machend';
lāi-dh- in λαίθ-αργος neben λήθ-αργος;
lat. lateō, -ēre `verborgen, versteckt sein' (von einem Partiz. *lǝ-tó-s);
aisl. lōmr `Verrat, Betrug', mhd. luo `Nachstellung'; ahd. luog `Höhle, Lager', luoga `Lagerwilder Tiere';
abg. lajati `nachstellen', čech. (auf Grund eines *lā-kā = ahd. luoga) lákati `Nachstellungen bereiten, verfolgen';
toch. A lät-, länt-, В lät-, lant- `hinausgehen', Prät. 3. Sg. A läc, В lac (: gr. ἔλαθε), 3. Pl. A läntseńc, В laten (Pedersen Hitt. 173, 189).
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