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Pokorny's dictionary :

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Pages: "559" | Query method: Match substring
Total of 4 records
\data\ie\pokorny
Number: 905
Root: ken-1
English meaning: to press, pinch, etc.
German meaning: als Basis für Erweiterungen der Bed. `zusamendrücken, kneifen, zusamenknicken; Zusamengedrücktes, Geballtes'
General comments: Bed.-Umfang wie bei gen-.
Material: knek- (nur german.):

    aisl. hnakki, hnakkr m. `Nacken' (norw. nakk auch `Berggipfel, Kuppe'), ahd. hnac, -ckes `Nacken, Gipfel', bair. nacken `Knochen', ablautend ags. hnecca `Nacken, Hinterkopf', mnd. necke ds., mhd. genicke `Genick'; mit der Bed. `knicken' hierher isl. hnakki `Anker', norw. nakke `kleiner eiserner Haken', nøkia `krümmen, biegen', mengl. nōk, engl. nook `Winkel, Ecke' (aisl. hnekkja `zurücktreiben, hemmen', eigentlich `zusammendrücken'?).

    knes- vielleicht in ahd. hnel, mhd. nel(le) `Spitze, Gipfel, Scheitel', ahd. hnol `Gipfel', ags. hnoll `Scheitel' (*hnezlá-, hnuzlá-?) und lett. knese `Knüppel'.

    Eine i-Basis in kneigʷh-, knei-b- `neigen'? (s. dort).

    u-Basis kneu- und Erweiterungen:

    mir. cnū, Gen. cnō (*knūs, *knuu̯os), cymr. cneuen, Pl. cnau, mcorn. knyfan, mbret. knoen `Nuß', gall. *knou̯ā; abgeleitet mir. cnuas `Nüsse; Ernte'; mit d-Suffix aisl. hnot, ags. hnutu, ahd. (h)nuz `Nuß'; mit k-Suffix lat. nux, -cis `Nuß' (`Nuß' also eigentlich `Kügelchen, Klümpchen'); Lohmann ZceltPh. 19, 62 ff.

    kneu-b-: lit. kniùbti `sich bücken', lett. kn̨ubt `einbiegen';

    nisl. hnypra sig saman `sich zusammenkauern', hnypur `kauernde Stellung'.

    kneu-d-: norw. nut `Knorren im Holz, Bergspitze', aisl. hnūtr m., hnūta f. `Geschwulst, Knöchel', schweiz. nossen m. `Felszacke, Vorsprung'.

    kneu-g-, -k-:

    air. cnocc, nir. cnoc (*knukkos), cymr. cnwch (und als Lw. aus dem Ir. auch cnwc) (ablaut.cnuch `joint, coitus'), abret. cnoch `tumulus';

    aisl. hnūka `sich zusammenkrümmen', hnokinn `gekrümmt', hnykill `Geschwulst, Knoten', norw. nykkja `biegen, krümmen (z. B. einen Eisennagel); hervorragen', nisl. hnjūkr, hnūkr `runder Berggipfel', norw. dial. nykkla n. `Knäuel', nisl. hnokki m., norw. nokka f. `kleiner Eisenhaken', ags. hnocc `Penis' (engl. nock `Einschnitt' ist schwed. Lw.), mndl. nocke `Einschnitt in einer Pfeilspitze', ndd. nock, nocke `hervorstehendes Ende von etwas', ags. ge(*h)nycned `gerunzelt', nhd. dial. nock, nocken `kleiner Hügel; Mehlkloß' (auch aisl. hnykkia `an sich reißen', etwa aus `zusammendrücken'?); neben nock steht nhd. dial. knock `Hügel' (auch im ganzen übrigen germ. Sprachraum), das oben S. 372 Mitte zu erwähnen gewesen wäre (vgl. auch anord.knjūkr, knykill neben hnjūkr, hnykill), aber auch sekundäre germ. Neubildung zu nock sein könnte, und das kn- vielleicht von Worten, wie Knollen, Knopf, Knorren, Knoten, Knüppel usw. bezogen haben kann; vgl. Weisgerber Rhein. Vierteljahrsbl. 1939, 34 ff.;

    vgl. lett. knaũk'is `Knirps; Querholz am langen Sensenstiel' und gr. κνυζόν ἀέρα ἐπινέφελον, κνυζώσω συσπάσω Hes.; toch. A k`ñuk `Genick'.

    kneu-p-: lett. kńūpt `zusammengekrümmt liegen', lit. kniū́poti ds.;

    aisl. hnūfa `abstumpfen, stutzen'.

    kneu-t-: aisl. hnoða n. `Knäuel'.

    kondo- `Geballtes':

    ai. kanda- m. `Knolle', kandúka- m. `Spielball', kanduka- n. `Kissen';

    gr. κόνδοι κεραι̃αι. ἀστράγαλοι Hes., κόνδυλος `Knochengelenk der Finger, Knebel, Faust, Ohrfeige, Wulst des Zahnfleisches', κονδύλωμα `Geschwulst';

    lit. kánduolas m. `Kern'.

References: WP. I 390 ff., WH. II 191 f., J. Loth RC. 40, 366.
Pages: 558-559
PIE database: PIE database
Number: 906
Root: ken-2, kenǝ-, keni-, kenu-;
English meaning: to rub, scrape off; ashes
German meaning: `kratzen, schaben, reiben'
General comments: vielfach mit kons. Erweiterungen
Derivatives: kenis : konis `Asche'.
Material: I. Leichte Basis: Gr. κόνις, -ιος f. `Staub, Asche' (-is-St, vgl. κονίσσαλος `Staubwolke', κεκόνισ-ται Theokr., κονί̄ω `bestäube' aus *κονισ-ι̯ω, hom. κονίη `Staub, Sand, Asche' aus κονισᾱ); ἀκονῑτί `unbesiegbar' (Jüthner Gl. 29, 76);

    ablaut. mit lat. cinis, -eris f. m. `Asche' (aus *cenis), Dimin. cinis-culus (κόνις, cinis sind wohl ursprüngl. ein neutr. is-St. gewesen, und haben erst einzelsprachlich wegen des Nom. auf -is Geschlechtswechsel erlitten).

    II. Schwere Basis kenǝ-, knē-: att. κνη̃ν, 3. Sg. Präs. κνῃ̃, später κνή-θω `schabe, kratze; jucke', κνηθμός, κνησμός, κνησμόνη `das Jucken', κνη̃σις `das Reiben, Kratzen; Jucken', κνη̃σμα `Abschabsel', κνηστήρ `Schabmesser', κνη̃στις `Schabeisen' und `Rückgrat' und `Brennessel'; att. Κονίσαλος `Dämon des Geschlechtstriebes' (auf ein ar. *knāth- gleicher Geltung will Güntert KZ. 45, 200 av. xnaąɵaitī `Name einer Pairika' zurückführen).

    Ahd. nuoen, mhd. nüejen `durch Schaben glätten, genau zusammenfügen', ahd. hnuo, nuoa `Fuge, Nut', as. hnōa `Fuge, Nut, schmale Ritze', mhd. nuot `Zusammenfügung zweier Bretter, Fuge', nhd. Nut, Nute.

    Mir. cnáïm `verzehre, nage'; ēcna `Verzehren' (Stokes KZ. 41, 385) ist ganz fraglich;

    mir. cnāim m. `Knochen' (*knō-mi-s `Benagtes'), cymr. cnaw, Pl. cnofein.

    1. d-Erweiterung kenēd-, kenǝ-d-:

    gr. κνώδων, -οντος Pl. `die den Schwertgriff gegen die Klinge abgrenzenden Zähne oder Haken', Sg. `Schwert', κνώδαξ, -ᾱκος m. `Achsenzapfen' (`*Zahn'), κνώδαλον `(bissiges =) wildes, gefährliches Tier' (seit Hom.), schwachstufig κναδάλλεται κνήθεται Hes., mit e der ersten Silbe (wie κίναιδος, κινώπετον, s. unten) κίναδος sizil. `Fuchs', att. als Schimpfwort, bei Hes., θηρίον, ὄφις';

    lit. kándu, ką́sti (*konǝd-) `beißen', kándis `Milbe', kañdis `Bissen' (sekundärer Schleifton) ką́snis `Bissen', lett. kuôžu, kuôdu, kuôst `beißen, scharf sein, scheiden' (nach Persson Beitr. 808 auch kńadas `Nachbleibsel beim Getreidereinigen; Reizen, Necken, mit sekundärer Mouillierung);

    ksl. kusъ `frustum', serb. kus `Bissen, Stück', ksl. kusaju, kusati, serb. kûsām, kúsati (usw.) `beißen' (schleiftonig wie von leichter Wurzelf.); abg. čęstь `Teil' (*kn̥d-ti-); ohne s-Erw. poln. kądek `Bissen, Stück, Brocken'.

    2. Labialerweiterungen:

    kenē-p-: gr. κνώψ, -πός `bissiges Tier', κνωπεύς ἄρκτος Hes.; κῐνώπετον (*kenōp-) `Tier, bes. Schlangen und anderes giftiges Gewürm'.

    kenē-bh-, kenǝ-bh-:

    gr. κνήφη `Krätze, Räude', mit anlaut. s- σκνήφη Hes. `Brennessel'; κνάπτω (γνάπτω) `kratze, kratze auf, walke; zerreiße, zerfleische', κνάφος `Weberkarde, womit der Walker das Tuch aufkratzt; Marterwerkzeug', κναφεύς `Walker, Tuchscherer', κνάφαλον (κνέφαλλον Eur., γνόφαλλον Alkaios) `abgekratzte Wollflocken; Kissen' (die Auffassung von κναφ- als Kreuzung von κνεφ- und καφ- =κn̥φ- ist unwahrscheinlich, s. Persson Beitr. 139);

    gall. GN Cnabetius (: run. Gen. Hnab[ī]das), air. cnai `vellus' (aus dem Cymr.), cymr. cnaif `Fließ', cneifio `tondere', ncorn. (?) kneu, bret. kreoñ, Vannes kaneo `Fließ'; anders J. Loth RC 43, 408 f.;

    run. Gen. Hnab(i)das (idg. *knǝbhetós `verstümmelt'), aisl. hnafa, Prät. hnōf `schneiden', hnefi m. `Faust, Schwert', mhd. neve `Faust', PN ags. Hnæf, ahd. Hnabi; geminiert aschwed. nappa `kneifen, zerpflücken' und die j-Verba aisl. hneppa `kneifen, klemmen, drücken', ags. (einmal)hnæppan `schlagen, gegen etwas stoßen';

    fern bleiben jedoch ags. hnappian `schlummern', ahd. hnaffezen ds., nhd. dial. na(p)fezen ds. (Wissmann Nom. postverb. 183);

    lit. kniebiù, kniẽbti `leise kneifen'; lett. knā̀b-ju, -u, -t `picken, zupfen', Iter. knābāt; lit. knab-ù, -ė́ti `schälen (Kartoffeln u. dgl.)', knabùs `langfingerig, diebisch, geschickt', knabénti, knebénti `(auf)picken', knimbù, -aũ, knìbti `zupfen, klauben', lett. knibêt, knibinât Iter. `klauben' (-ni- kann Tiefstufe zu -nĕ- sein); ob die folgenden Worte erst aus knib- gefolgerten Ablaut nach der i-Reihe haben oder z. T. alte Reste der i-Variante kenei-bh- sind, ist nicht sicher; lit. knỹburiuoti `mit irgendeiner Hand- oder Fingerarbeit beschäftigt sein', lett. kniêb-ju, -u, -t `zwicken', Iter. knaibît.

    3. s-Erweiterung kene-s-, k(e)nē-s-:

    ai. redupl. ki-knasa- m. `Teile des zerriebenen Korns, Schrot, Grieß';

    gr. κνέωρος, -ον `Nesselart' (wohl aus *κνη[σ]ορος);

    got. hnasqus `weich, fein' (von Kleidern; ursprüngl. entweder `durch Reiben oder Knistern weich gemacht' oder `weich wie gekratzte Wolle'), ags. hnesce `zart, weich, schwach', ahd. [h]nascōn `naschen (*abknipsen), Leckerbissen genießen'; lett. knùosti, knuost `mit dem Schnabel im Gefieder rupfen'. Vgl. von der i-Basis kenei-s-: lit. knisù usw., s. unten.

    III. i-Basis keni-, kenǝ-i:

    1. Grundlage des -w-St. gr. κόνις, lat. cinis, s. oben; gr. ἀπο-, ἐκ-, δια-κναίω `zerschabe, zerreibe, reibe auf u. dgl.' (scheint *knǝi̯-ṓ mit nach ἔκναι-σα, κναί-σω bewahrtem i); dazu gr. κίναιδος `unzüchtig', eigentlich `pruriens', erwachsen aus einem Adv. auf -δόν wie βάδος `Marsch' aus βαδόν Adv.

    2. Dentalerweiterungen:

    k(e)nē̆i-d-:

    gr. κνίζω (Fut. κνί̆δω) `schabe, kratze, reiae' (*κνιδι̯ω), κνισμός `Jucken, Sinnenkitzel', κνίσμα `das Abgeschabte, Abgekniffene, Stückchen, Brocken'; κνί̄δη `Brennessel';

    mir. cned `Wunde' (*knidā), dazu ir. cymr. cnes `Haut' (*knid-tā);

    aisl. hnīta (hneit) `an etwas anstoßen', hneita (*hnaitjan) `stoßen, beleidigen', hnita, -aða `nieten', ags. hnītan `stoßen, sticken', hnitol (mnd. netel) `stößig, cornipetus', gehnǣst n. `Zusammenstoß, Kampf', as. of-hnītan `wegreißen';

    lett. kniẽdêt `nieten' (wie aisl. hnita); lett. knidêt `jucken, kriechen, sich bewegen'; daneben von einer Wurzelf. auf t: lett. knìest, 3. Präs. knìeš Prät. knìete `jucken', kniẽtêt ds.

    Unter der Vorstellung des kratzenden, stechenden Geruches sind anreihbar: hom. κνί̄ση `Opferduft, Fettdampf, Qualm' (*κνῑδ-σ-ᾱ, vgl. lat. lixa : liquor, lit. tamsà : ai. tamas-; in die ă-Dekl. übergeführt att. κνι̃σᾰ);

    lat. nīdor (*cnīdōs) m. `Bratenduft, Brodem, Dampf, Qualm';

    aisl. hniss n. `Geruch, ekelhafter Geschmack beim Essen' (: hnīta; vgl. got. stigqan `stoßen': ags. ahd. stincan `stinken').

    3. Labialerweiterungen:

    gr. κνί̄ψ, Akk. Pl. κνι̃πας `eine Ameisenart, die Honig oder Feigen annagt; unter der Rinde lebendes Insekt', mit anlaut. s- σκνί̄ψ `kleiner Holzwurm', κνῑπός, σκνῑπός `knauserig', σκνί̄πτω, σκενί̄πτω, οκηνί̄πτω `kneife'; κνίφεα κνίδας Hes., κνίφων (s. dazu auch *gen-, gneibh- `zusammendrücken');

    mndl. nipen st. und schw. V. (ndl. nijpen) `kneifen, drücken, anrühren, greifen', mengl. nīpin `drücken' (germ. -p[p]-, vgl.:) aisl. hnippa `stoßen, stecken', hnippask `zanken', mengl. nippen `kneifen, klemmen', engl. nip, nd. ndl. nippen `nippen', nhd. bair. nipfen, nipfeln `nippen'; nd. nibbelen `abbeißen'; vielleicht lit. knimbù u. dgl. (s. o. unter kenē-bh-), wenn mit altem i-Vokalismus.

    4. s-Erweiterung: lit. knisù, knìsti `wühlen, graben', lett. knisis, knislis `kleine Mücke'.

    IV. u-Basis kenu-, kneu-:

    1. Gr. κνό()ος, κνου̃ς `das knarrende Reiben des Rades in der Radachse; Larm der Füße beim Marschieren', κνύ̄ω `kratze leicht', κνυ̃μα `das Kratzen, leichte Anpochen', κνύος n. `Krätze', κνύ ἐλάχιστον Hes.;

    aisl. hnøggva, hnǫgg (und schwach hnyggja) `stoßen' (ursprüngl. `reiben, kratzen') = ahd. hniuwan, mhd. niuwen `zerstoßen, zerquetschen' (ags. hnygelan, Plur. `Abschnitzel' aus *hnuvilan-?); ferner mit der Bed. `karg' (vgl. schäbig : schaben) aisl. hnøggr `knapp, karg, sparsam', ags. hnēaw `karg, knauserig', mnd. nouwe `eng, schmal, knapp, gering, genau', mhd. nou, nouwe `eng, genau, sorgfältig', nhd. genau;

    lett. knūdu und knūstu, Inf. knūt und knūst, Prät. knūdu `jucken' (d(h)- und st-Präs., vgl. mit wurzelhaft behandeltem -d- auch knudêt ds.); poln. knować `zerstückeln, ästeln', knowie `Strohsplitter'? (s. auch Brückner KZ. 45, 313 wegen slav. *kъnъ `Stamm', *kъńiga `Buch', worüber anders Berneker 663, 664).

    2. Dentalerweiterungen:

    Mit d: gr. κνυ̃ζα, κνυ̃σα `Krätze', κνυζου̃μαι `kratze mich'; über κόνυζα s. unten; ags. hnot `abgeschabt, kahl, kurzgeschoren'.

    Mit dh: gr. κνύθος ἄκανθα μικρά Hes., κνυθόν σμικρόν Hes.;

    aisl. hnjōða, hnauð `stoßen, schlagen, nieten', ahd. pi-hnēotan `befestigen', mhd. niet m. f. `breit geschlagener Nagel, Niet', nieten `nieten'; aisl. hnyðia `Werkzeug zum Schlagen oder Klopfen';

    norw. dial. nuddast `abgestumpft werden' (mit s- schwed. mdartl. snudda `sanft berühren', Falk-Torp u. nudd); ahd. hnotōn `schütteln', mhd. notten `sich hin und her bewegen', mengl. nodden, engl. nod `nicken'; aisl. hnoss f. `Kleinоd' (`gehämmert'), ags. hnossian `klopfen'. Über lett. knudêt usw. s. oben 1.

    Mit t: vermutlich got. hnuþō, hnutō `σκόλοψ', aisl. hnūðr `Stange, Pfahl', lett. knute, knutele `dünne Stange' (oder Lw. aus nhd. Knüttel?).

    3. g-Erweiterungen: gr. κόνυζα, σκόνυζα, κνυ̃ζα `starkriechende Pflanze, Erigeron viscosumL.' (wenn -ζ- aus -γι̯- ; auch -δι̯- ist gleich möglich; zur Geruchsbed. vgl. oben κνι̃σα, nīdor); aisl. hnykr (*hnuki-) `Gestank' (daneben fnykr, snykr, knykr, nykr ds., wobl späte Anlautswechselformen).

    4. Labialerweiterungen:

    Mit idg. b: got. dis-hniupan `zerreißen', dishnupnan `zerrissen werden', aschwed. niupa `kneifen', ags. ā-hnēopan `abpflücken'; mit intensiver Kons.-Doppelung norw. mdartl. nuppa `pflücken, rupfen', ags. hnoppian `pflücken', dän. mnd. noppe `Wollflocke, Zotte, Hechelhede';

    mit idg. bh: aisl. hnȳfill `kurzes, abgestumpftes Horn, Lamm mit solchen Hörnern', ndd. nobbe, nubbe `Wollflocke', mhd. noppe, поp `Tuchflocke' (eher Lw. aus mnd. noppe).

    5. s-Erweiterung: lett. knaũsis `kleine Mücke' (wie knisis, k̨nislis von der i-Basis).

References: WP. I 392 ff., WH. I 217 f., II 166 f.
Pages: 559-563
PIE database: PIE database
Number: 956
Root: keuǝd-, kū̆d-
English meaning: to cry
German meaning: `schreien; anschreien, schelten, höhnen, spotten'
Material: Ai. kutsáyati `schmäht, tadelt', kutsā `Schmähung, Tadel', npers. nikūhīdan `tadeln, schmähen';

    gr. κυδάζω, -ομαι `schmähe, beschimpfe', κυδάγχας μάxας, λοιδορίας Hes., κυδαγχόμενα λοιδορούμενα Hes.; von einem St. κυδοι- : κυδοιμός `Schlachtlärm, -getümmel', κυδοιμει̃ν `Lärm `Tumult verursachen', κυδοι-δοπα̃ν ds.;

    agutn. huta `herbeirufen', norw. dial. huta `schreien, lärmen, einen Hund drohend anschreien, verächtlich behandeln' (mengl. hūten, hōten, nengl. to hoot `schreien, jucheien' aus anord. hōta `drohen'); ags. hūsc (*kūd-sko-), ahd. as. hosc (*kŭd-sko-) `Schmähung, Spott, Hohn', ags.hosp `Schande, Schmach, Beleidigung', hyspan `spotten' (mit -sp-Suffix), mhd. hiuze `frech, munter', hiuzen `sich erfrechen' (`*herausfordernd schreien'), gehiuze, gehūze `Larm, Geschrei, Spott, Hohn', hiuzen, hūzen `zur Verfolgung rufen' (dazu die Interj. hussa?);

    mit anlaut. s- (erst nach schallen, schreien u. dgl.?) vielleicht mengl. schūten `vociferari', engl. to shout `laut schreien, rufen, jauchzen', aisl. skūta, skūti `Spott, Stichelei';

    abg. kuždǫ, kuditi `zugrunde richten', ksl. auch `schmähen, tadeln', russ. prokúditь `schlechte Streiche machen, Schabernack spielen', kúdь f. `Schwarzkunst', skr. kudīm, -íti `tadeln, verleumden', poln. dial. prze-, przy-kudzić `verderben, langweilen'.

References: WP. I 378 f.
Pages: 595-596
Number: 1756
Root: (s)keud-2
English meaning: to throw, shoot
German meaning: `werfen, schießen, hetzen'; intr. `dahinschießen, eilen, hervorschließen'
Material: Ai. cṓdati, cōdáyati `treibt an, drängt', np. čust `flink, tätig, passend', ai. skundatē `eilt' (Dhātup.);

    gr. κυδίας `Zahnkeim', Hes. (?); alb. heth `werfe, worfle' (für *hedh aus *skoudei̯ō?);

    aisl. skjōta, ags. scēotan `schleudern, stoßen, schießen', ahd. sciozan `schießen, werfen, schnellend bewegen'; ahd. scoz `Geschoß, Schößling', scuz `Schuß, Wurf, Schnelligkeit', aisl.skjōtr, ags. scēot `schnell', got. skaut `Schoß, Saum', aisl. skaut n. `Zipfel, Ecke, Schoß, Vorsprung', ahd. scōz `Zipfel, Kleiderschoß, Rockschoß', mnd. schott (-tt-) `(vorgeschobener) Riegel, Verschluß', wovon schutten `abdämmen, hindern, schützen', mhd. nhd. schützen;

    ohne anlaut. s-: mhd. hossen, hotzen `schnell laufen', nhd. dial. hutzen `antreiben, hetzen' (wie ai. cṓdati), auch `stoßen';

    lit. skudrùs, skaudrùs `flink'; lett. skaudrs ds., skudra `Ameise'; aksl. is-kydati `herauswerfen', russ. kidátь `werfen', kídkij `rasch, bereit, gierig'.

References: WP. II 554 f.;
See also: s. auch unter skeu-5 und skeub-.
Pages: 955-956
PIE database: PIE database
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