alb. gogësínj `gähne, rülpse' (u. dgl., G. Meyer Wb. 126);
mhd. gāgen, gāgern (auch gīgen) `wie eine Gans schreien, schnattern' (nhd. Gāgag, Gīgag u. dgl. für `Gans'), ahd. gackizōn, gackazzen `muttire, strepere', nhd. gacksen, gatzen, gackern, tirol. usw. gaggezen, schweiz. gaggelen, gagelen `gackern, stoßweise lachen', mnl. gagelen, mengl. gagelin, nengl. gaggle `gackern'; ähnlich ahd. gickazzen, mhd. giksen, gëksen, nhd. gicksen `feinere unartikulierte Töne ausstoßen' (i nicht eigentlicher Ablaut, sondern den höheren Ton malend); aisl. gaga und nisl. gagga `verspotten';
lit. gagù, -ė́ti `schnattern', gagà `Eiderente', gagõnas `Schnatterer' (etwas ähnlich gegė̃ `Kuckuck'); lett. gâgát `wie Ganse schreien', gâga `Art Ente', gâgars `Gans' (Trautmann Bsl. Wb. 74 f.);
russ. gogotátь `gackern, schnattern; laut lachen', mdartl. `wiehern', čech. alt hohtati `heulen', poln. gogotać `glucken', osorb. gagotać, gigotać (wegen g statt h jüngere Lautnachahmung) `schnattern'; russ. gágatь `schnattern, von Gänsen', gága `Eidergans', gagára `Taucher' usw.
An Vogelnamen außer den genannten noch hierher:
aisl. gagl `Graugans';
lit. gaĩgalas `Enterich', lett. gaigale `Möwenart', apr. gegalis `Taucher', SeeN Gaygelith;
russ. gógolь `Quäk-, Schellente, anas clangula', poln. gogoɫ, gągoɫ `clangula glaucion', alt gogolica `fulica' (Berneker 318).
lat. habeō, -ēre `halte, besitze, habe', usw.; dēbeō `schulde, muß' (*dē-habeō), praebeō `reiche dar' (älter prae-hibeō = umbr. pre-habia, pre-hubia `praebeat'), habē-nā f. `Haltriemen, Zügel', habilis `handlich, tauglich', usw.;
osk. i̯o-Flexion: haf[íar] `habeatur', hafiest `habēbit' (*ghabh-), dazu Präter. St. hip- (*ghēp-, wohl durch Einfluß von lat. capiō : cēpī; anders EM2 442) im Konj. Perf. hipid, Fut. exakt. hipust `habuerit';
umbr. habe `habet', Imper. habitu, habetu `habētō' (*habē-) neben habiest `habēbit' (*habi̯ō) und sub-ahtu, subotu `dimittito' (*sub-habĭ-tōd), usw.; zum umbr. -b- vgl. Devoto, Tabulae Iguvinae 172 ff., v. Blumenthal, Iguv. Taf. 662;
air. gaibid `nimmt, ergreift usw.', später auch `bekommt' (*ghab(h)-i-ti), Verbalnomen gabal f. (kelt. *gabaglā, der Ausgang wohl von *kaglā, cymr. cael `das Erlangen' bezogen; s. unter qagh- `fassen') `das Nehmen' = cymr. gafael `das Festhalten' (f = v), corn. gavel f. `das Halten, Ergreifen', abret. an-gabol `saisie, reprise'; sonst meist im Brit. anlautendes k (von qagh- bezogen): mcymr. und cymr. caffael `das Erlangen' (neben cael, s. oben); das ff stammt aus dem s-Konjunktiv (v + h > f); mit anderem Suffix corn. caf(f)os, cafes, mbret. caf(f)out, bret. kavout `haben';
über auffallende Übereinstimmungen der ir. Komposita mit gaib- mit den lat. Zusammensetzungen von habēre s. Pedersen KG. II 532;
hierher auch gallorom. *gabella `Garbe, Holzbündel' aus gall. *gabaglā;
got. gabei f. `Reichtum' (*ghabhī), gab(e)igs `reich' (*ghabhīko-), ahd. kepi f. `Reichtum', kepic `reich', ags. giefig, aisl. gǫfugr ds.; gǣfa f. `Glück', gǣfr `freigebig, angenehm, dienlich' (germ. *gēbiz), mhd. gæbe ds., nhd. `gang und gäbe'; dazu auch der germ. MatronennameAla-gabiae `die Allgebenden', GN Fria-gabis `liebe Geberin'; über den GN Garman-gabis s. Gutenbrunner Germ. Götternamen 90 ff.; got. PN Gaf-ildo, ahd. Gab-ward;
germ. Neuschöpfung (als Ersatz für dō- `geben') ist got. giban (Präter. gaf, Pl. gebum), aisl. gefa (urnord. 1. Sg. Präs. gifu, 3. Sg. Präter. gaf), ags. giefan, ahd. geban usw. `geben'; got. giba f., aisl. gjǫf, ags. giefu, ahd. geba f. `Gabe'; nach Kretschmer Gl. 19, 208 stammt der Vokal des germ. *ʒeƀan vom gegensätzlichen neman `nehmen'; ahd. PN Gibicho, aisl. Gjūki;
germ. *kaƀisi̯ō f. in ags. cefes, cyfes `Magd, Konkubine', ahd. kebisa `Kebse', neben anord. kefser m. `Gefangener', wird (unsicher) auf eine idg. Nebenform *gabh- zurückgeführt;
lit. gãbana, gabanà f. `Armvoll (Heu)'; daneben gabenù, gabénti `fortbringen', Präter. dial. at-gė́bau `habe hergebracht' (vgl. lat. capiō: cēpi), gabùs `begabt', gebù, gebė́ti `imstande sein, gewohnt sein'; mit ō: gobùs `gierig', gõbis m. `Gier', dial. guõbti `zusammenraffen', usw.;
slav. (ursprüngl. Iterativum) *gabajǫ, *gabati in poln. gabać `angreifen, ergreifen', wruss. habáć `nehmen, ergreifen', usw.; aksl. gobino `Fülle', gobьzь `reichlich' sind germ. Lw. Über den expressiven Charakter des ch- in russ. chábitь `an sich reißen', chopítь `greifen, fassen' usw. s. Machek Slavia 16, 178, 208 ff.
Auf dem *mǝ-n- der Kasus obliqui beruhen: lat. manus, -ūs f. `Hand' (der u-St.), umbr. mănuv-e `in manu', Abl. mani, osk. Akk. manim, Kons.-St. noch in umbr. manf Akk. Pl.; lat.mancus `verstümmelt' (ursprüngl. `an der Hand'); hierher lat. mandō, -āre `anvertrauen, befehlen', osk. aama-naffed `mandāvit', manafum `mandavi'? aus manus und -dere (Wz. dhē-), wörtl. `in die Hand legen'; mir. montar, muinter `rechtmäßige Gattin';
mit einer ähnlichen Bed. wie lat. manipulus `Bündel' (*mani-plos `eine Hand füllend') auch kelt. *manatlo- in corn. manal `Garbe', mbret. malazn (für *manazl), nbret. malan ds.;
vielleicht got. manwus `bereit' (`zur Hand'?), manwjan `bereit-, zurechtmachen';
hitt. manii̯aḫḫ- `einhändigen, verwalten'.
Auf mn̥-t- beruhen aisl. mund f. `Hand', mundr m. `Kaufpreis der Braut und die durch den Kauf erworbene Vormundschaft über diese', got. PN Mundila, ags. mund f. `Hand, Schutz, Bevormundung', ahd. munt f. ds. nhd. Vormund.
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