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Pokorny's dictionary :

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Pages: "390" | Query method: Match substring
Total of 3 records
\data\ie\pokorny
Number: 576
Root: ger-3
English meaning: to turn, wind
German meaning: `drehen, winden'
Material: A. Ai. guṇá-ḥ (*gr̥-nó-s) `der einzelne Faden einer Schnur, Schnur, Strick; mal' (dvi-, tri-guṇa- eigentlich `aus zwei, drei Fäden bestehend'); gárta-ḥ `Wagensitz des Streitwagens' (`*aus Ruten geflochtener Sitz, Wagenkorb'), vgl. mit Formans -mo- anord. karmr `Brustwehr', schwed. karm `Rückenlehne aus Flechtwerk, Wagenkorb' (*gor-mo-s `Flechtwerk').

    1. Gutturalerweiterungen:

    a. Auf idg. -g: vermutlich gr. γυργαθός `aus Weiden geflochtener Korb, Fischreuse' (-υ-Reduktionsvokal, Ausgang wie in κάλαθος `geflochtener Handkorb');

    anord. kraki `Stange mit Haken; magere Person'; ahd. krācho (*krēkan-), kracco (als *kraggan-, Geminationsform zu germ. *krag- s. unten) `hakenförmiges Gerät', anord. krākr und ablautend krōkr `Biegung, Bucht, Haken' (daraus mengl. crōk, nengl. crook `Krümmung usw.'), krøkja `krümmen, greifen', schwed. kräka, norw. dial. kreka krak `kriechen', kreken `schwach, hinfallig'. Daneben auf germ. -g (wohl = idg. -k) ahd. krāgo `Haken'; vielleicht auch ags. crōg, ahd. kruog `Krug', wenn nicht in irgendwelcher Lehnbeziehung zu gr. κρωσσός (siehe unten u. greu-g-). Vgl. von derWurzelf. gr-ei- die gleiche Erweiterung in anord. krīkr `Biegung, Bucht', -kriki (woraus mengl. crike, creke, nengl. creek) `Krümmung, Bucht';

    vielleicht lett. gredzens `Ring'.

    b. Auf idg. -k: aksl. sъgrъčiti sę `contrahi', bulg. gъ́rča se `krümme mich, ziehe mich zusammen', gь́rča `Runzel', zgъ́rčen `zusammengeschrumpft', serb. gȑč `Krampf'.

    c. Nasaliert:

    Auf idg. -k sicher anord. krā `Ecke, Winkel' (*kraŋhō) und wahrscheinlich auch die germ. Formen auf -g: anord. kringr m. `Ring' = mhd. krinc, -ges `Ring, Kampfplatz', nhd. Kring, anord. kringla `Kreisring, Zirkel', mnd. kringel(e) `Ring, rundes Gebäck', mhd. kringel (und ablautend krengel) ds., nhd. Kringel; mhd. kranc, -ges `Kreis, Ring, Bezirk', nhd. schweiz. chrangel `Krümmung', mhd. krangel `Not, Drangsal' (aus `Verwicklung, Krümmung') und `Ring, Kreis'; anord.cranga `kriechen, sich schleppen', mit übertragener Bed. krangr `schwach, gebrechlich'; ags.cringan `fallen';

    auf idg. -: ags. cranc-stæf `ein Webergerät', crencestre `Weberin', mengl. crinkled `gedreht', engl. crinkle `Biegung, Krümmung, Falte', crank `Krümmung' (wie nhd. schweiz. chrank), älter auch cranke `Garnwickel', mndd. krunke `Falte, Runzel, Krause', holl. kronkel `Falte', krinkel `Schlinge, Falte, Runzel', norw. krenkja `verrenken'; mit der Bed.-Entw. zu `von Krankheit gebeugt': ahd. krankolōn `straucheln, schwach werden', mhd. krank `schmal, gering, schwach', nhd. krank, ags. cranc `schwächlich, gebrechlich', sowie ags. crincan `im Kampfe fallen'(`*sich im Todeskampfe krümmen');

    auf idg. - (nicht -g) weist balt. *grenžiō `wende, drehe' in lit. gręžiù, grę̃žti `drehe, bohre' (Iter. grąžýti), grįžtù, grį̃žti `kehre zurück', grįžtė̃ `Wickel Flachs' = lett. grī̀zte `Zusammengedrehtes', lett. grìežu `wende, kehre' (= lit. gręžiù), lit. grą̃žtas `Bohrer', apr. granstis ds. (lit. grą̃žulas `Deichsel' vermutlich ebenfalls aus `Strang').

    2. Dentalerweiterungen:

    a. gr-et(h)-: ags. cradol m. `Wiege' (*kradula- `geflochtenes'), ahd. kratto `Korb' (*kraddan-), krezzo, mhd. krezze, nhd. Krätze `Tragkorb' (*krattian).

    b. Nasaliert:

    Ai. granth-, grathnā́mi, Fut. granthiṣyāmi `winden, knüpfen, einen Knoten binden', Partiz. grathitá- `gewunden, knotig, zusammengeballt', granthí-ḥ m. `Knoten, Gelenk, Anschwellung', grantha- `Knoten', grathín- `ränkevoll', grathila- `verrückt'; aber ghatā- `Menge, Schar' ist nichtidg. (Kuiper Proto-Munda 55 f.).

    c. ger-d, gr-ed-, nasaliert grend-:

    Air. grinne (*grend-n-i̯o-) `Bündel, Reisbündel, fascis';

    anord. kartr, ags. cræt m. `Wagen' (wohl `geflochtener Wagenkorb'), wohl auch anord. kart-nagl `mißgestalteter Nagel', norw. kart m. `unreife Frucht, Knorren', ostfries. kret `verschrumpfte Frucht', mhd. krenze `Korb', ahd. kranz, nhd. Kranz;

    lit. grandìs (reduktionsstufig grundis) `Armband, Eisenring, Reif des Rades, runder Käsekuchen', apr. grandis `der Grindelring am Pflug, der den Pflugbaum mit dem Vordergestell verbindet', lett. grùods `stark gedreht, drall';

    poln. grędać się `sich drehen'.

    3. Labialerweiterungen:

    a. ger-bh-, gr-ebh-:

    ai. grapsa-, glapsa- `Bund, Büschel', woneben mit mind. Entw. aus *gr̥psa-ḥ guccha-ḥ und als hypersanskrit. Rückbildung gutsá-ḥ `Büschel, Bund, Strauß'; gehört wohl besser zu S. 455.

    mhd. krëbe m. (*kreƀan-) `Korb; Eingeweide', as. kribbia, ahd. krippa, ags. cribb `Krippe', im Nhd. (und Holl.) auch `Flechtzaun an Ufern, Einfassung eines Daches mit Reisigbündeln' (tiefstufige Nebenform mnd. krübbe, ags. cryb; mit germ. -pp-: nhd. schweiz. chrüp(e) `Krippe', wie andrerseits auch ahd. kripfa); mnd. kerve `Fischreuse, Netz', anord. kiarf, kerf(i) n. `Bündel, Garbe', aschwed. kærve `Getreidebund, Garbe', schwed. dial. karv `Korb', isl. karfa, körv `Korb' (aber nhd. Korb, mnd. korf trotzdem wohl nur Lw. aus lat. corbis).

    Dazu verhält sich vielleicht gr. γρι̃φος `Binsenkorb, Fischernetz; etwas Verwickeltes, Rätsel' (hingegen mit π: γρι̃πος `Fischernetz', γρῑπεύς `Fischer'), wie scr-ībō, σκάρ-ῑ-φος zu *sker- `schneiden'.

    b. gerb-, mit Hervortreten der Bedeutung `sich kräuseln, runzeln, einschrumpfen, sich zusammenkrampfen', aber auch für andere Arten des Biegens:

    Air. gerbach `runzelig';

    apr. garbis `Berg', lit. gárbana (s. unten) und garbanà f. `Haarlocke';

    dazu ablaut. aksl. grъbъ `dorsum, convulsio', grъbо-nosъ `krummnasig', russ. gorb `Buckel, Höcker, Auswuchs, Erhöhung, Rücken', sloven. gr̂b, gŕba `Höcker, Buckel, Runzel', gŕbati `buckelig machen, krümmen, runzeln';

    nisl. korpa f. `Runzel, Falte', korpna `sich zusammenziehen, zusammenschrumpfen';

    eine schwere Basis, etwa *gerǝb- (?), scheint die Grundlage von arm. karth `Fischangel, Haken; Kniebug, Kniekehle, Schienbein, Bein' (*gr̥̄pti-) und lit. gárbana f. `Locke'; Berneker 368.

    c. Nasaliert:

    Ahd. krim(p)fan, mhd. krimpfen, mnd. krimpen `sich zusammenziehen, schrumpfen' = anord. kreppa (krapp) `zusammenziehen', mhd. krimpf `krumm; Krampf'; ags. crompeht `folialis', ahd. krampf `gekrümmt', substantiviert krampf(o) `Krampf', krampf `Haken', ndd. (und als Lw. nhd.) Krampe `Haken zum Verschließen', as. kramp(o) `Krampe, Krampf', Kaus. mhd. krempfen (*krampjan) = anord. kreppa (schw. V.) `zusammenziehen', nschwed. krumpen `zusammengeschrumpft', anord. kropna (*krumpna) `sich zusammenziehen, steif werden', ags. crump, ahd. krumpf `gekrümmt'.

    Daneben ags. crumb, as. krumb, ahd. krump, nhd. krumm vermutlich zur idg. u-Wz. von gr. γρυμπάνειν γρυπου̃σθαι, συγκάμπτειν Hes., γρῡπός `krumm' (s. S. 389 unter B. 2.);

    lett. grumbt `Runzeln bekommen', grum̃bulaîns `holprig', lit. grumbù, grubaũ, grùbti (analogisch entnasaliert für *grumbaũ, *grum̃bti) `holprig, hart oder gefühllos werden', grubùs (für *grumbùs) `holprig, hart';

    aksl. grǫbъ `ἰδιώτης, ungelehrt, ungebildet', russ. grúbyj `rauh, grob, roh', poln. gręby `runzelig, rauh, widrig', poln. grąba, gręba f. `Erhöhung, Hügel, Rain';

    d. grep- oder g(e)rǝp- (vgl. oben S. 387 *gerǝb-) in mnd. krappe `Haken, Kralle', holl.krap f. `Krampe', ahd. krā̆pfo `krumme Kralle, Haken', nhd. Krapfen `Haken; Backwerk von solcher Gestalt' (germ. pp; daneben germ. -bb- in:) ahd. krāpo, mhd. krāpe `Haken', schwed. dial. krabbe `Haken zum Suchen im Wasser'; anord. krappr `eng', holl. krap ds., nhd. bair. krapf `unansehnlich, gering', schweiz. chräpf `kräftig' (`*gedrungen)'; ahd. nhd. Kraft (vom Zusammenkrampfen der Muskeln), as. kraft, ags. cræft `Kraft, Tüchtigkeit, Kunst', anord. krǫptr, kraptr m. `Kraft, Zauberkraft', vgl. (als `fest worauf bestehen') anord. krǫf f. `Forderung', krefja `fordern', ags. crafian ds.; norw. krav m. `Eiskruste' (daneben anord. krap n., krapi m. ds.; `sich verdichten = einschrumpfen'; nord. -p- wohl zur Wzf. mit idg. b).

    4. s-Erweiterung *gre-s-, nur germ.: ahd. kresan `kriechen', norw. mdartl. krasen `schwach, hinfällig'; vermutlich as. ahd. kresso `Gründling', nhd. Kresse, Kressling ds.; *ger-s- wohl in norw. karra `einschrumpfen, sich kräuseln'.

    Daneben von der i-Erw. *gr-ei- auch *gr-ei-s- in mhd. krīsen, kreis `kriechen'.

    B. Wurzelform gr-eu-; grū̆-mo- `Zusammengekratztes':

    gr. γρυ̃ `ein wenig, das Schwarze unterm Nagel' (d. i. `was beim Kratzen sich unterm Nagel festsetzt');

    norw. kryl `Buckel' (*krū-li-? *krūvila-?), dial. auch skryl, kryla `krummrückig sein' (auch gryla), schwed. dial. krylas i hop `zusammenkriechen', norw. dial. krylt (grylt, skrylt) `bucklige Person' (die Formen mit g- gehören samt anord. grūfa `sich vornüberbeugen, auf der Nase liegen', nhd. schweiz. grūben, groppen, gruppen `kauern, sich ducken' zu einer versch. Wz. mit germ. g-);

    mit der Bed. `gekrümmte Kralle, mit gekrallten Fingern zusammenscharren': as. krauwil, ahd.krouwil `Kralle, Gabel mit gebogenen Zacken', nhd. Kräuel ds., ahd. krouwōn, nhd. krauen, afries. krāwia eigentlich `mit gekrümmten Fingern kratzen';

    mit Formans -mo-: gr. γρῡμέα, -είᾱ, -αία `Gerümpel, Fischüberbleibsel, auch Tasche' (ähnlich die -Ableitung γρύ̄τη `Gerümpel, Fischüberbleibsel, Schmuckkasten', γρῡτοδόκη `Rumpelkammer'), eigentlich `Zusammengekratztes';

    lat. grūmus `Erdhaufe' (als zusammengekratzte Erde);

    mhd. nhd. Krume; mit ū: ags. crūma m., mnl. krūme (ablaut, krōme), holl. kruim `Brotkrume' (`was man aus der harten Brotrinde herauskratzt'), isl. krumr, kraumr, schwed. kråm, inkråm (inkrom) `Eingeweide von Vögeln und Fischen, Krumen'.

    1. Gutturalerweiterung greu-g- in: air. gruc, nir. grug `Runzel' (*gruggu-), mir. grucānach `runzlig';

    ahd. kriochan `kriechen', nhd. kriechen, ablaut. krauchen `sich ducken, schlüpfen, kriechen', Krauch `Wegebiegung' (mengl. crouchen, engl. crouch `sich bücken', ist frz. Lw.), mndl. kroke `Runzel, Falte', holl. kreuk ds. (*kruki-), mndl. crooc `Haarlocke' (*krauka-), norw. krjuka (krauk-) `sich zusammenziehen, kriechen', krūka `sich niederkauern', krøkla, krykla `verkrüppelter Baum, hinfalliges Geschöpf, Knochenbrüchigkeit'; dazu wohl als `Stab mit krummem Griff' norw. dial. krykkia, ags. cryce f., nengl. crutch, ahd. krucka, mhd. krucke, asächs. krukka `Krücke' (germ. *krukjō); vielleicht mhd. krūche (nhd. Krauche), as. krūka, ags. crūce `Krug' (vgl. oben ahd. kruog), ags. crocc, crocca, anord. krukka `Topf', wofür freilich auch alte Lehnbeziehung zu gr. κρωσσός `Krug' aus *κρωκι̯ός (über ahd. krūsel `Schmelztiegel' usw. s. Falk-Torp unter krus m. Nachtrag) zur Erwägung steht. Über nhd. Kriechbaum s. Kluge11 unter Krieche.

    2. Labialerweiterungen:

    greu-p-: gr. γρῡπός `gekrümmt, mit einer Adlernase', γρῡπόω `krümme', γρύψ, γρῡπός m. `Greif (nach dem krummen Schnabel und den krummen Fängen'), nasaliert γρυμπάνειν γρυπου̃σθαι, συγκάμπτειν Hes., wozu wohl zunächst ags. usw. krumb `krumm' (s. oben S. 387).

    greu-b-: hierher vielleicht schott.-gäl. groban `top or point of a hill' (*grubb-);

    anord. krjūpa, ags. crēopan, mnd. krūpen `kriechen' (`*sich krümmen wie ein Wurm'), ags. cryppan `beugen, biegen', nhd. mdartl. sich krüpfen `sich krümmen' (schweiz. chrüpfen `etwas so biegen, daß es eine rundliche Vertiefung bekommt'), mnd. kroppen `krummbiegen', norw. krøypa (*kraupjan) `krümmen'; anord. kryppa f. `Buckel', kryppil, ags. crypel `Krüppel', mnd. kröpel ds. (holl. kreupel; mhd. krüp(p)el, nhd. Krüppel aus dem Ndd.), hochstufig ags. créopel `Krüppel'; ags. cropp `Büschel von Beeren oder Blumen, Ähre, Kropf'; mit expressiver Verschärfung: ahd. kropf `Kropf, Vogelkopf', mnd. krop `Beule, Auswuchs, Kropf, Vogelkopf; Rumpf, (toter) Körper', nur in letzterer Bed. anord. kroppr `Rumpf'; mit einfachem b: anord. krof n. `Rumpf, geschlachteter Tierkörper', kryfia `ausweiden'; ein *krufta- `Ausbiegung, Hügel' in mndl. krocht `Hügel, Acker in den Dünen', ags. croft `kleines Feld';

    lit. wahrscheinlich grubinė́ti `straucheln, stolpern', grùb(l)as m. `rauhe Unebenheit, Erdhügel'.

    3. s-Erweiteruug greu-s-: mhd. mnd. krūs `kraus, lockig'; mnd. krūse `Gekröse, Bauchfett' (`*das Krause'); mit germ. -au- ndd. krōs `Eingeweide von Gänsen', mhd. (ge)kroese, nhd. Gekröse, ndd. krüse (*krūsi-) `Runzel, Falte, Furche, Locke', holl. kreus `Falz in Faßdauben'; ags. créas `zierlich', wfries. kreas `aufgeputzt'; ahd. mhd. krol (-ll-) `kraus' (*kruzlá-), mhd. krol(le), krülle `Locke', norw. krull ds.; norw. mdartl. kruslen, krusken `hinfällig', ndd. krusch `crispus', mhd. krūsp `kraus', nhd. obd. kraust `kraus'.

References: WP. I 593 ff., WH. 623, Trautmann 94 f., 97, 99 f.
Pages: 385-390
PIE database: PIE database
Number: 577
Root: ger-4, grēi-
English meaning: to grow; to awake
German meaning: `wachsen, wecken'
Material: Ai. járate `erwacht', jā-gar-ti `wacht', Perf. jā-gā́ra, Partiz. -gṛ-váṁs- `munter, eifrig', jā́gr̥vi- `aufmerksam, wach, munter', аv. jaɣārayantǝm `den wachenden', Perf. jagāra, Partiz. Perf. Akt. jagāurvah-, jigāurvah- `wach, wachsam', Kaus. ā-garayeiti `weckt', mit fra- inchoativ fra-ɣrisǝmnō `erwachend' (*grī-sk-), Kaus. fra-ɣrā-ɣrāyeiti, dissimil. fra-ɣrā-rayeiti `erweckt', mpers. vīgrās `erwache', vīgrāsēnāg `Erwecker';

    gr. ἐγείρω `wecke' (ob ἐ- das Adv. *e? vgl. ē oder ō in av. ā-garayeiti und oben S. 280; anders Schwyzer Gr. Gr. I 6483), Aor. ἔγρετο, ἐγρέσθαι, Perf. ἐ-γρή-γορα (für ε-γη-γορα - vgl. ai. jā-gā́ra - mit dem ρ von ἐγρέσθαι; Med. (spät) ἐ-γή-γερ-μαι; vom Perf. gingen aus ἐγρηγορτί `im Wachen', ἐγρήγορσις); ἐγρήσσω `wache' zu *γρη-τ- (vgl. av. fra-ʒrātō `beim Erwachen'); kaum aus *ἐγρήσκι̯ω (Schwyzer Gr. Gr. I 7082);

    alb. tosk. ngrē̈ (woraus ngrē), geg. ngrêi `hebe auf, errichte, wecke, spanne ein Gewehr'(*n-grǝ-n-i̯ō), Partiz. n-gritë (*-grī-t-);

    vermutlich anord. karskr, kerskr `frisch, lebhaft', mnd. karsch `frisch, munter', alem. chärzsch.

References: WP. I 598 f., WH. I 429 f.
Pages: 390
PIE database: PIE database
Number: 578
Root: ĝer-, ĝerǝ-, ĝrē-
English meaning: to rub; to be old; grain
German meaning: `morsch, reif werden, altern'
General comments: auch, bes. in Bildungen mit Formans -no-, `Korn, Kern' (nur NW-Idg.); die älteste Bed. scheint `reiben' (daher `Reibefrucht, klein Zerriebenes') gewesen zu sein, intr.-pass. `aufgerieben werden, von Alter oder Krankheit'.
Derivatives: nominal: ĝer-ont- `alt; Greis', ĝer-ĝer-o-s `hinfällig', gr̥̄-no-m `Reibefrucht, Korn'.
Material: Ai. járant- `gebrechlich, alt, Greis' (= osset. zärond `alt', gr. γέρων; vgl. auch npers. zar `Greis, Greisin'), járati `macht gebrechlich, läßt altern' (`*reibt auf'), jaraṇá- `hinfällig, alt', jarás- f. (Nom. Sg. jarā́ḥ, idg. -ōs) und jarā́ `Altwerden, Alter'; redupl. jarjara- `zerbrechlich, hinfällig' (: gr. γεργέριμος); dehnstufig jā́ra- `alternd' (= npers. zār `schwach, elend', zār `Greis, Greisin'; auch im Aor. jāriṣuḥ); schwere Basis in ai. jarimán- m. `hohes Alter, Altersschwäche', jī́ryati, jū́ryati `wird gebrechlich, morsch, altert', Partiz. jūrṇá-, jīrṇá- `gebrechlich, abgelebt, abgenutzt, zerfallen, morsch, alt'; av. azarǝšant- `nicht alternd' (Partiz. des s-Aor.), azarǝma- `nicht abnehmend' (von *zarǝma- m. `das Verkommen'), zairina- `aufreibend, erschlaffend', zarǝta- `altersschwach' (wohl = ai. *jīrta-), mit formantischem u (: gr. γραυ̃ς? anord. kǫr, s. u.) zaurvan- m. `Greisenalter, Altersschwäche', zaurura- `altersschwach, gebrechlich', vielleicht auch zrvan- : zrū̆n- `Zeit';

    arm. cer `alt, Greis' (*ĝero-);

    gr. γέρων `Greis' (γέροντ-), γερούσιος `den Geronten zukommend', γερουσία `Ratsversammlung (der Ältesten)', γέρας n. (idg. *ĝerǝ-s, von der schweren Basis) ursprüngl. `*Alter, *Altersvorrecht', daher `Ehrengabe, Ehrenstellung, Belohnung', γεραρός `ehrwürdig, stattlich, ansehnlich', später auch `alt, greisenhaft', γεραιός `alt' wohl aus *γερασ-ι̯ός; in der Bed. `Alter' ist γέρας ersetzt durch γη̃ρας; das η von γηράσκω `altere', Partiz. Präs. γηρά̄ς `alternd', themat. Impf. ἐγήρᾱ, usw. auf γη̃ρας (für γέρας) übertragen, ebenso auf γηράω `altere, reife', γηραλέος (bei Hes. auch γεραλέος) `alt'; att. γραυ̃ς, Gen. γρᾱ(*)ός (hom. Dat. γρηΐ) `alte Frau' (hom. γρηΰς wohl spätere Umschrift eines richtigen *γρη()ίς nach dem gewöhnlichen γραυ̃ς); vielleicht in Beziehung zu av. zaurvan- m. `Greisenalter', etwa ursprüngl. Nom. *ĝeŕ-us : Gen.*ĝerǝ-u̯-ós, woraus γρᾱός; s. Schwyzer Gr. Gr. I, 574; redupl. γεργέριμος `von selbst abfallende oder reife Feige oder Olive' (s. oben);

    anord. karl `Mann, alter Mann, Ehemann, freier Mann' = ahd. karal ds., mit Ablaut ags. ceorl `freier Mann der niedrigsten Klasse, Ehemann', engl. churl `Bauer, Tölpel', mnd. kerle `freier, gewöhnlicher Mann, kräftiger Mann', nhd. (aus dem Ndd.) Kerl; Grundbed. wohl `alter Mann';

    aksl. zьrěti `reifen', zьrělъ `reif', Kausat. sьzori `ὡρίμησε'.

    In der Bedeutung `Korn, Kern':

    lat. grānum `Korn, Kern' (*gr̥-nóm, = ai. jīrṇá-, s. oben) = air. grān, cymr. usw. grawn (Sg. gronyn) ds. (Entlehnung aus dem Lat. ist nicht erweislich) = lit. žìrnis, lett. zir̃nis m. `Erbse', apr. syrne f. `Korn'; aksl. zrьno, serb. zȑno n. `Korn'; got. kaúrn, ahd. ags. anord. korn, nhd. Korn, ags. cyrnel `Kern', woneben hochstufiges ahd. kërno, anord. kjarni m., ds. (wohl auch nhd. mdartl. kern `Milchrahm' als der beim Buttern körnig werdende, mhd. kern `Butterfaß', anord. kjarni, kirna ds., ags. ćiern, engl. churn ds.).

    Ein *grāros (*gr̥̄-rós) `zerrieben' ist wohl in lat. glārea (*grārei̯ā) `Kies' fortgesetzt; ein d-Präs. *ĝrō-dō vielleicht in got. gakrōtōn `zermalmen'.

References: WP. I 599 f., WH. I 605 f., 618 f., Trautmann 371 f., Schwyzer Gr. Gr. I 514, 574, 682 u. Anm. 5.
Pages: 390-391
PIE database: PIE database
pokorny-pages,pokorny-pages,pokorny-pages,
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