gr. γελάω, ἐγέλα(σ)σα `lachen', γελαστός `lächerlich', dor. (Pind.) γελᾱνής `lachend, fröhlich' (*γελασ-νής auf Grund von *γέλας, n. zu m. γέλως, ursprüngl. s-Stamm wie κρέας, idg. *ĝele-s, äol. zu γέλος n. umgebildet), γέλως, -ωτος, Akk. γέλω m. `Gelächter' (wohl nach γελάω umgefärbtes *γαλώς = arm. caɫr ds.); γελει̃ν λάμπειν, ἀνθει̃ν Hes.; mit Reduktionsstufe der 1. Silbe Γαλα-τεία Nereidenname (?), γαληνός `heiter, ruhig' (*γαλασνός), γαλήνη (äol. hochstufig γέλᾱνα) `Heiterkeit, Meeresstille';
mit Schwundstufe der 1. Silbe γλη̃-νος n. Prachtstück', γλήνη `Augenstern'.
ĝlǝi- in γλαινοί τὰ λαμπρύσματα Hes., zunächst zu ahd. kleini `glänzend, zierlich, fein' (nhd. klein, in älterer Bed. noch in Kleinod und schweiz. chlein und chlīn, mit unerklärtem ī), ags. clǣne `rein', engl. clean;
mit Formans -u̯o-: ἀγλα[]ός `hell herrlich' (*ἀγα-γλαός?), ἀγλαΐα `Glanz Pracht' (hierher auch ἀγάλλω `verherrliche schmücke, Med. sich zieren, freuen', mit ἀ- == n̥ `ἐν'? Ein anderer Versuch bei Boisacq 5);
über ags. clǣnе `rein', ahd. kleini `glänzend' s. oben;
die keltischen und baltoslav. Farbadjektiva air. gel `leuchtend, weiß', glan `rein', lit.gel̃tas `gelb, blond' usw. möchte ich wegen der germ. Parallelen lieber zur Farbwurzel ĝhel-stellen (s. dort); nur wenn galbus echt lat. wäre, müßte es samt lit. gul̃bis usw. hierher gestellt werden.
slav. *globiti in poln. wy-gɫobić (*globh-), imperfektiv -gɫabiać `aushöhlen', sloven. glǫ́b-am (-ljem), -ati `aushöhlen; auswetzen; nagen', bulg. glob m. `Augenhöhle'; russ. globà `Querbalken, lange Stange', Iterativ serb. glȁb-âm, -ati (*gḷbh-) `nagen'; hierher vielleicht nach Machek (Slavia 16, 199 f.) als nasalierte Form abg. glǫbokъ `tief' und mit expressivem ch- abg. chlębь f. `Tiefe, Abgrund'.
Neben diesen an sich auf idg. *glā̆̆bh- oder auf idg. *globh- : gl̥bh- zurückführbaren Worten steht ein damit unter *gelebh-, gelobh- vereinbares *gelbh-, *golbh- in aksl. žlěbъ, russ. žolob usw. `Krippe, Rinne', russ. želobítь, sloven. žlę̇biti `auskehlen',
und gallorom. gulbia f. `Hohlmeißel', air. gulban (*gulbīno-) `Stachel, Schnabel', abret. golbina `rostratam', acymr. gilb `foratorium', gilbin `acumine', ncymr. gylf, -in, -ant `Schnabel', acorn. geluin `rostrum' (idg. *golbh-).
gr. γαλέη (*gelei̯-ā, ursprüngl. `die mausartige'?) `Wiesel, Marder', woraus entlehnt lat. galea ursprüngl. `*Haube aus Wieselfell', dann `Lederhelm; Haube auf dem Kopf afrikanischer Hühner' (auch galērus `Pelzkappe, Perücke' ist einem unbelegten gr. *γαληρός entlehnt); zu γαλέη auch γαλιάγκων (γαλι- = ai. giri-), ferner γαληόψις, γαλεόβδολον `Taubnessel', eigentlich `Wieselauge', wohl auch γάλιον ds.;
lat. glīs, glīris `Haselmaus, Bilchmaus, Siebenschläfer' (diese Flexion vermutlich nach mūs, mūris); rom. auch *glēre, vgl. frz. loir neben liron.
lat. glōs, glōris `Mannes Schwester, Frau des Bruders' (*ĝlō[u]s);
spätksl. zъlъva, ačech. zelva, serb. zȁova, russ. zoɫóvka `Mannes Schwester';
vielleicht auch arm. tal `Mannes Schwester' (für *cal nach taigr `Mannes Bruder').
Daß phryg. γέλαρος ἀδελφου̃ γυνή Hes., auch γάλλαρος, hierher gehört, ist höchst fraglich; ob für *γελαος verschrieben?
Nach Jokl EbertsRL. X 142b wäre der nichtpalatale Guttural durch Einfluß des ɫ bedingt, worauf auch poln. żeɫw, żoɫwica (*geluu̯ā) neben zeɫw, zoɫwica (*ĝeluu̯ā) `Schwester des Mannes' hinweisen sollen; vgl. jedoch das unter ĝhel- über bslav. gel- `gelb' Ausgeführte.
Ein gr. kons. St. *γάλω[u̯]-ς hat Übertritt (nur der Kasus obliqui) in die o-Dekl. erfahren; im Slav. liegt ein alter ū-Stamm zьly, Gen. zъlъve, vor, der mit lat. glōs verglichen werden könnte.
ags. lǣl(a) `Zweig, Peitsche, Hiebmal, Strieme' (*lāhil-)?
| Help | ||||||
|