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Pokorny's dictionary :

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Pages: "194" | Query method: Match substring
Total of 3 records
\data\ie\pokorny
Number: 330
Root: del-2
English meaning: to shake
German meaning: `wackeln, schwanken'
Material: Ai. dulā́ f. `die Schwankende', mit sekundärer Hochstufe ō: dōlayatē `schaukelt, schwankt', -ti `schwingt, wirbelt auf', dōlita- `schwankend, in Schwingung versetzt'; lit. del̃sti `säumen, zögern', dulinė́ti `schlendern, faulenzen';

    mit d-Erw. unsicher (?) ai. duḍi- f. `eine kleinere Schildkröte' (`watschelnd'), eher ags.tealt `unsicher, schwankend', tealt(r)ian `schwanken, wackeln, unsicher sein', engl. tilt `vornüberfallen', mndl. touteren `wanken, wackeln, schaukeln', norw. mdartl. tylta `leise, wie auf Zehen, treten', schwed. tulta `mit kleinen, unsicheren Schritten gehen, wie Kinder';

    mit t-Erweiterung ahd. zeltāri, mhd. zelter, md. zelder `Paßgänger', nhd. Zelter, anord. tjaldari ds. (Einfluß von lat. tolūtārius `Paßgänger'; vgl. isl. tölta `im Paß, im Schritt gehen' aus *talutōn; das Verhältnis zu dem von Plinius erwähnten span. Worte thieldones `Paßgänger' ist unklar), anord. tjaldr `Haematopus ostralegus, Austernfischer' (`der Stapfer'); aber eher mit -ll- aus -ln- anord. tolla `lose hangen', tyllast `trippeln'. Vgl. Falk-Torp u. kjeld, tulle.

References: WP. I. 809.
Pages: 193-194
PIE database: PIE database
Number: 331
Root: del-3 (dol-), delǝ-
English meaning: to split, divide
German meaning: `spalten, schnitzen, kunstvoll behauen'
Material: Ai. dā̆láyati `spaltet, macht bersten', dálati `birst' (Bed. von phálati `springt entzwei' beeinflußt, Güntert Reimw. 48), dalitá-ḥ `gespalten, auseinandergerissen, aufgeblüht', dala-m n. `Teil, Stück, Hälfte, Blatt', dalí- f. `Erdscholle'; aber Prakr. ḍālā, -ī `Ast', wohl auch daṇḍá-ḥ, -m `Stock, Prügel, Strafe' sind nach Kuiper Proto-Munda 65, 75 nicht idg.;

    arm. wohl taɫ `Einprägung, Eindruck, Zeichen, Vers', taɫem `präge ein, brenne ein' (Scheftelowitz BB. 29, 27; *del-);

    gr. δαίδαλος, δαιδάλεος `künstlich gearbeitet', Intens. δαι-δάλλω `arbeite kunstvoll, verziere' (dissimil. aus *δαλ-δαλ-, Schwyzer Gr. Gr. I 647); δέλτος (ablautend kypr. δάλτος) `Schreibtafel' (`Spaltholz, glatt zugehauenes Holzbrett', s. Boisacq 174 m. Lit. und zur Bed. bes. Schulze KZ. 45, 235; zur Form vgl. unten nhd. Zelt); vielleicht hierher δόλων `Segelstange, kleines Segel' (daraus lat. dolō m. `Vordersegel'); ganz fraglich hingegen δαν-δαλ-ίς, δενδαλίς `Kuchen vom Mehl gerösteter Gerste', δεν-δαλ-ίδες ἱεραὶ κριθαί als `geschrotet' (= `*gespalten'?? Prellwitz2 104 zw.); dehnstufig δηλέομαι `zerstöre, beschädige' (nicht zu lat. dēleō); reduktionsstufig ion. πανδάλητος `vernichtet', φρενο-δαλής `sinnesgestört' Aisch.; el. κα-δαλήμενοι mit el. ᾱ aus η (s. Boisacq 182; dagegen Wackernagel Gl. 14, 51); mit der Bedeutungswendung `(das Herz?) zerreißen, mißhandeln, Schmerz verursachen' gr. δάλλει κακουργει̃ Hes. (*deli̯ō), δαλῃ̃ κακουργῃ̃ (δαλήσασθαι λυμήνασθαι. ἀδικη̃σαι, δάλαν λύμην); vgl. auch lett. dēlīt `quälen, martern' und lat. doleō `empfinde Schmerz', dolor `Schmerz';

    alb. dalloj `scheide, teile', djal `Kind, Sprößling' (*delno-; vgl. mir. del `Rute');

    lat. dolō, -āre `behauen, bearbeiten', dolābra `Hacke', dehnstufig dōlium `Faß' (wie ursl.*dьly `Faß' s. unten); doleō, dolor s. oben (aber dēleō ist wegen des Perf. dēlēvi wohl Neubildungvon -lēvi `habe ausgewischt, getilgt');

    air. delb f. `Gestalt, Form', acymr. delu, ncymr. delw `imago, figura, effigies', corn. del, wie mit Kausativablaut air. dolb(a)id `formt', doilbthid `figulus' (zu kelt. *delu̯ā, *dolu̯-, vgl. den ū-St. slav. dьly); vielleicht air. fo-dālim `discerno, sejungo' (usw., s. Pedersen KG.II 502 f.), acorn. didaul `expers' (vgl. die ai. und balt.-slav, Worte für `Teil'), cymr. gwa-ddol `a portion or dowry' als o-Formen neben δηλέομαι (ebensogut aber als *-l-auf *dā(i)- `teilen' zu beziehen); wohl mir. del `Stab, Rute' (als `abgespaltenes Stück Holz'), corn. dele `antenna' (oder zu θάλλω idg. *dhā̆l-, dessen sicheres Zubehör allerdings nur a-Vokalismus zeigt?; mit Bed.-Übertragung alb. djalë `Kind, Jüngling' ? s. u. dhā̆l-);

    mnd. tol, tolle `Spitze eines Zweiges, Zweig', holl. tol `Kreisel' (`*Pflock'), mhd. zol(l) m., zolle f. `zylindrisches Holzstück, Klotz, Knebel', zol als Längenmaß `Zoll', īs-zolle `Eiszapfen', anorw. horntylla `das die Hörner zweier im Gespann ziehender Ochsen verbindende Holzstück' (*dl̥-n-); aber mhd. zulle, zülle, nhd. Zülle `Flußschiff, Kahn' ist wohl trotz Persson Beitr. 174 nicht echt germ., sondern Lw. aus dem Slav., s. Kluge11 unter `Zülle'; weitergebildet holl. tolk `Stäbchen', schwed. tolk `Keil', mhd. zolch `Klotz, Lümmel' (ob auch anord. tālkn n. `Fischkiemen' als `das Gespaltene'? Falk-Torp u. tōkn); mit -d ndd. talter `Lumpen, Fetzen' (Holthausen Afneuere Spr. 121, 292);

    mit t-Suffix germ. *telda- `*aufgespannte Zeltstange' (: gr. δέλτος) in anord. tiald `Vorhang, Decke, Teppich, Zelt', ags. teld n. `Zelt', ahd. nhd. zelt, eigentlich `ausgespannte Decke'; dazu ahd. zelto, nhd. Zelten, Zeltkuchen; oder besser als `geschrotet' (s. oben δενδαλίς) zu toch. B tselt-, tsālt- `kauen';

    aus dem Germ. reiht Lidén aaO. noch aschwed. tialdra, tiældra `Grenzmal' an (*tel-þrōn- oder -ðrōn `*Stange, Pflock als Grenzzeichen'?);

    lit. dylù, dìlti (delù, dil̃ti), lett. dęlu, dilstu, dil̃t `sich abnutzen, abschleifen' (aus `*abhobeln'), dèlît `abnutzen, quälen'; lit. pùs-dylis (mė́nuo) `Mond im letzten Viertel', delčià `abnehmender Mond', Kausat. lett. dèldêt `abnutzen, tilgen, vernichten', diluot `abschleifen';

    der daraus geflossene Begriff des Glatten rechtfertigt wohl die Hinzustellung von lit. délna (bei Juszkiewicz auch dáɫna), lett. del̃na `innere flache Hand', aksl. dlanь `Handfläche', russ. alt dolonь, heute umgestellt ladónь `Handfläche; ebener Platz auf der Tenne, Dreschboden' (Berneker 208, Trautmann 51, anders Mühlenbach-Endzelin I 454);

    lit. dalìs, ostlit. dalià `Teil, Erbteil; Almosen' (= ai. dalí-ḥ `Erdscholle'), dalijù, dalýti `teilen', lett. dal'a `Teil, Anteil', dalît `teilen', apr. dellieis `teile!', dellīks `Teil' (e aus a, Trautmann Apr. 100), russ. (usw.) dólja `Teil, Anteil' (dazu aksl. odolěti `besiegen' = `*den besseren Teil haben, bekommen', Berneker 206). Vgl. Mühlenbach-Endzelin I 435.

    Unsicher aksl. dělъ `Teil': entweder als *dēlo-s hierher, oder eher mit idg. ai als *dai-lo- zur Wz. dā(i)- `teilen'; über got. dails, nhd. Teil s. oben unter dā-, dāi-.

    Urslav. ū-St. *dьly, Gen. *dъlъve (: air. delb aus *delu̯ā) in russ.-ksl. delvi (*dъlъvi) Lok. Sg., N. Pl. `Faß', mbulg. dьli (*dьly), Lok. Sg. dьlьvi `Faß', nbulg. delva (*dьlъva) `großer tönerner Topf mit zwei Henkeln';

    toch. A tālo, B tallāwo `unglücklich', Van Windekens Lexique 136 (?); eher B tsalt-, tsālt- `kauen', Pedersen Toch. Sprachg. 18 f.

    Erweiterung del-gh-, dl-egh-; dolgho- usw. `Sichel, Schiene'.

    Indo-iran. *dargha- (dolgho-) wird vorausgesetzt durch das mordvin. Lw. tarvas `Sichel'; vgl. pamirdial. lǝrégūś ds.;

    air. dlongid `er spaltet', dluige (*dlogi̯o-) `das Spalten', mir. dluigim `spalte';

    anord. telgja `behauen, zuschneiden', talga `das Schneiden, Schnitzen', talgo-knīfr `Schnitzmesser', auch anord. tjalga `dünner Zweig, langer Arm', ags. telga m. `Zweig, Ast', telgor m. f., telgra m. `Zweig, Schößling', mhd. zelge, zelch `Ast, Zweig', ahd. zuelga `Zweig'(dessen zw- wohl erst aus zwig übernommen ist);

    über lit. dal̃gis, Gen. -io m., lett. dalgs, apr. doalgis `Sense' s. unter dhelg-;

    dolghā in serb. dlaga `Brett zum Schienen gebrochener Knochen', poln. mdartl. dɫožka `Fußboden aus Brettern', čech. dláha (dlaha) `Schiene, Fußbrett, Unterlage des Bodens', dlážiti (dlažiti), dlážditi `pflastern, Estrich schlagen' (Berneker 207).

    Wie für *del- `es worauf abgesehen haben' ist auch für das damit vielleicht ursprüngl. gleiche *del- `spalten' die Möglichkeit gegeben, daß d-el- eine Erweiterung von [i]- `teilen' sei.

References: WP. I 809 ff., WH. 364 ff., Lidén KZ. 56, 216 ff., Pedersen Toch. Sprachg. 18 f.
Pages: 194-196
PIE database: PIE database
Number: 625
Root: ĝhē-2 : ghǝ- und ĝhēi- : ĝhī-
English meaning: to gape, yawn
German meaning: `gähnen, klaffen'
General comments: schallmalend für den Gähnlaut (dazu der weitergebildete Stamm ĝhii̯-ā); (s. auch u. ĝhans- `Gans'; ähnlich, aber mit Velar, gha gha für gackern und dgl., s. dort). Neben ĝhēi- auch ĝhēu- : ĝhǝu̯- (s. dort), entweder als andere Auffassung des Gähnlautes, oder mit ursprüngl. formantischem u.
Material: Gr. χάσκω (ĝhǝ-skṓ) `gähne, klaffe' (nur Präs. und Impf.; später von χαίνω abgelöst, s. unter ĝhan-), χάσμα `klaffende Öffnung'; χηραμός `Loch', χηραμύς `eine große Muschel', nach χαραμόςἡ τη̃ς γη̃ς διάστασις Hes., χηλός f. `Kiste, Lade'; χήμη `das Gähnen, Gienmuschel'.

    Von ĝhēi- aus: aksl. zějǫ `hio' (*ĝhēi̯ō).

    Von ĝhii̯-ā- aus:

    lat. hiō, -āre (*ĝhii̯a-i̯ō) `gähnen, klaffen, aufgesperrt sein', osk. eehianasúm `ēmittendārum (hostiārum)', umbr. ehiato `ēmissōs';

    lit. žió-ju, -ti `öffnen', reflexiv žiótis `gähnen' (žiótys Pl. f. `Riß, tiefe Kluft; Mund, Rachen'), wozu lit. žióvauti, lett. žãvâtiês `gähnen' (žāvas f. Pl. `Gähnen')

    und mit p: lit. žiopsaũ, -sóti `mit offenem Munde dastehen, dasitzen';

    skr. zjâm, zjȁti `den Mund aufsperren', Iterativa aksl. zijają, zijati, russ. zijáju, -átь ds. und sloven. zẹ́vati `den Mund geöffnet halten', čech. zívati, russ. zěvátь `gähnen' (sloven. zẹ̀v, poln. ziew, russ. zěv `Rachen');

    mit p (vgl. unten die Wzf. ĝheip-): blg. zě́pam, poln. ziepać `mit Mühe atmen', klr. zḯpaty `nach Atem schnappen', čech. zípati `keuchen'.

    Ähnlich, aber nach den ē-Verben, ahd. gīēn `gähnen' (wäre got. *gijan, -aida); daneben mit noch klärungsbedürftigem (aber schwerlich aus der Wzf. ĝhēu- stammendem) w im Hiat ahd. anagiwēn `inhiare', gēwōn `den Mund aufsperren, gähnen' (mhd. gewen, giwen ds.), ags. giwian, giowian `verlangen, fordern' (aus `*mit offenem Munde, gierig wonach lechzen'); dazu aisl. gjā f. (*giwō) einerseits `Spalte, Kluft in der Erde', andrerseits (von `lechzen' aus) `wollüstiges Leben', mhd. giude (*giwiþō) `geräuschvolle Freude', giuden `prahlen, großtun (*den Mund weit auftun); in geräuschvoller Freude sein, verschwenderisch leben', nhd. vergeuden; ahd. inginnan `auftun, öffnen, aufschneiden, spalten' aus *ginu̯an ist wohl Faktitiv zu ahd. ginēn (s. unten) in formellem Anschlußan das lautähnliche biginnan.

    sko-Präsens: lat. hīscō, -ere (*ĝhī-sk̂ō) `gähnen, klaffen, aufgesperrt sein'; ähnlich ags. giscian, mhd. gischen `schluchzen' und norw. mdartl. geiska `die Beine ausspreizen' (s. Persson Beitr. 318).

    n-Präsentien und zugehörige Nomina: aisl. gīna st. V., ags. tō-gīnan st. V. `klaffen, gähnen'; mit aisl. gine, ahd. ginēn, mhd. ginēn, genēn, nhd. gähnen = ags. ginian, gionian `weit offen sein', aisl. gina `gähnen', gin n. `Schlund', ags. gin n. ds.; mit germ. ai (idg. ĝhǝi-? oder vielmehr der Präteritalablaut des st. V. gīnan?) ahd. geinōn, schweiz. gäine, got. *gainon, ags. gānian; aber engl. yawn, `gähnen' für *yone aus ags. gionian;

    aksl. zinǫ, -ǫti (*ĝhīnō) `χαίνειν'.

    Andere Nominalbildungen:

    mit u̯: ags. giw, gēow m. `Geier' (*gīwaz `der Gierige');

    mit m: aisl. gīma f. `Öffnung', schweiz. gīm ds.; aisl. geimi m. `Meeresschlund'; nisl. geimr `großer, leerer Raum';

    mit r: germ. *gīr(i)a- `gierig' (eigentl. `*lechzend'), in norw. mdartl. gīr m. `Begierde, Leidenschaft', ahd. gīri `begierig', gīr `Geier';

    mit l: aisl. norw. gil n. `Felsspalt', schwed. mdartl. gilja f. `Hohlweg', ahd. mhd. gil `Bruch, hernia'; aisl. geil f. `Hohlweg, Engpaß'; mnd. gīlen `begehren, betteln' (von *gīla- Adj. `begehrend', vgl. zur Bed. oben ags. gīwaz).

    Mit Bed.-Entw. von `klaffen' zu `schief abstehen (zunächst z. B. von Hölzern u. dgl.)' ist wohl anzureihen ndd. ndl. gillen `schräg abschneiden', ndl. gillinghout `schräg durchgeschnittenes Holz', weiter isl. geila `trennen' (`*klaffen machen'), ags. gǣlan (*gailjan) `hindern, zögern'; von r-Formen nd. gīren, ndl. (daraus nhd.) gieren, norw. mdartl. gīra `vom Kurs abweichen'; ndl. geeren ds., norw. mdartl. geira `schief laufen'.

    Erweiterungen mit i-Vokalismus:

    *ĝhei-gh- : aisl. norw. dial., geiga `seitwärts abschwenken', aisl. geigr m. `Schaden' (ursprgl. Anschauung `*schief abstehen, klaffen' z. B. von Hölzern); vgl. nhd. schweiz. Geigle `Doppelast an einem Baume, der in beliebigem Winkel auseinandergeht; Pl. die Schenkel', nhd. Heugeige `Stecken mit seitwarts abstehenden Astresten zum Aufschobern des Heus'; nhd. dial. geigen `sich hin und her bewegen', aisl. gīgja, aus mnd. mhd. gīge, nhd. Geige als Musikinstrument; ags. for-, of-gǣgan `abweichen von, überschreiten', gǣgl und gāgol `ausgelassen, ausschweifend', afries. gēia `übertreten, unterlassen, Buße zahlen für, büßen'; norw. dial. giga, gigla, gigra `lose stehen, wackeln', engl. gig (nord. Lw.) `leichter Wagen, leichtes Boot', whirligig, dän. gig `Kreisel als Spielzeug'; ndd. giggelen, engl. to giggle `versteckt, spöttisch lachen'; als `frei abstehende, bewegliche Segelstange' hierher ndl. gei `Raa' (Grundf. geig(*j)a?), ndd. gīk, ndl. gijk ds. und mnd. geck von drehbaren Dingen (z. B. Deckel, Fensterladen, Pumpstangen), auch `Narr' (nhd. Geck); hierher (nach Wissmann Nom. postverb. 41) got. geigō f. `Gier', ga-geigan `gewinnen', faíhu-geigan `begehren'; s. S. 427.

    Ähnlich ist (von ĝhii̯ā- aus) mit gh gebildet lit. ziógauti `gähnen', žiógas `Heuschrecke', žiõgris `Palisade'.

    ĝhei-p- (im Germ. vielleicht z. T. auch ĝhei-bh-):

    Lat. (Gloss.) hippitāre, exippitāre (*hīpitāre) `hietare, oscitare' (span. hipar `schluchzen'); čech. zípati `keuchen' (usw., s. oben);

    ags. gīfer `Fresser', aisl. gīfr m. `Unhold'; nhd. dial. geifen, geiben, geipen `gähnen, gaffen, gierig verlangen'; aus `schief abstehen, locker abstehen' norw. dial. geivla `seitwärts abschwenken; schlottern', auch geivra; vom Verziehen des Mundes ndd. gib(b)elen `spottend lachen', nhd. geifeln `spottend lachen', engl. to gibe, jibe `spotten'.

    Im Germ. auch:

    ĝhei-b-, germ. *gī̆p-: aisl. gīpr m. `Maul, Rachen', FlN für Gipa, norw. mdartl. gipa `klaffen machen, nach Luft schnappen' = ags. gīpian `nach Luft schnappen'; mnd. gippelt `töricht, dumm'; schwed. dial. gippa `Riß, Spalte'; mit ī schwed dial. gipa `den Mund verziehen', ndd. gīpen `nach Luft schnappen, strehen nach'; nhd. bair. gaif(f)en von einem nicht festsitzenden, schlotternden Schuh; mit der Bed. `spöttisch den Mund verziehen u. dgl.'.

    Mit germ. ai: aisl. geipa `schwatzen', norw. dial. geipa `schwatzen; den Mund weit aufsperren; mit ausgespreizten Beinen sitzen oder gehen' u. dgl.;

    aisl. geispa `nach Luft schnappen', mengl. gaspen < ags. *gāspian, wohl aus *gaipsōn (durch Verquickung von *gaip- und *gais).

    gheis-: isl. gisinn `von Trockenheit rissig, undicht' (Partiz. von *gīsa =) norw. dial. gīsa `grinsen, blinzeln'; norw. dial. gista `sich öffnen, dünn werden, vom Walde', aschwed. gistinn `von Trockenheit rissig'; aus dieser Bed. weiter mnd. gēst, afries. gēst, gāst `das höhere trockene Land im Gegensatz zur Marschniederung' (zugehörige u-Formen nd. güste, ndl. gust `unfruchtbar, trocken, gelt' von der Basis ĝhēu-?? S. Persson Beitr. 318).

    Erweiterungen mit ē- : ǝ-Vokalismus (fast nur germ.):

    *ĝhǝgh- (: ĝhēgh-):

    Ags. gēagl m. n. `Kinnbacken, Kehle', Pl. `Backenzähne', mnd. gāgel, gēgel m. n. `Gaumen, Zahnfleisch' (*gāgula-, -ila);

    nhd. dial. gagen, gageln, gagern `(sich) spreizen (von den Beinen, den Fingern), wackeln, gestikulieren, gaukeln', gackelicht `närrisch', mhd. gagen, gageren `sich hin und her bewegen, zappeln', aisl. gagr `gekrümmt, zurückgebogen', gaghals `mit zurückgespreiztem, zurückgebogenem Halse', norw. dial. gag `rückwärts gebogen (z. B. von schief abstehenden Gerätteilen)', engl. gag-toothed (nord. Lw.) `mit hervorstehenden Zähnen': ablaut. aisl. gǣgjask `sich vorrecken, um zu gucken', und (zugleich mit Kons.-Schärfung) md. gāken `gaffen'.

    Aisl. gjǫgrar Pl. `Felsklüfte' (*gegura-) vergleicht Lidén Armen. Stud. 70 f. wohl richtiger mit arm. gez `Spalte, Riß, Kerbe'.

    *ĝhēp-:

    Ai. hāphikā `das Galmen' (mit jungem ph statt p, Persson Beitr. 565).

    *ĝhǝb-: aisl. gap `weite Öffnung, Loch, Chaos; Ruf, Schrei', gapa `den Mund aufsperren, schreien', ags. gapian, ndd. gāpen, mhd. nhd. gaffen `mit offenem Munde anschauen'.

    *ĝhǝbh-:

    Ags. geaflas Pl. `Kiefern' (in der Bedeutung gerichtet nach ceafl `Kiefer', s. unter ĝeph-), älter dän. paa gafle `weit offen', schwed. på gavel ds.;

    aisl. gabba `Spott oder Scherz treiben', ags. gabbian `schwätzen; verspotten, verhöhnen', gaffetung `Hohn', gafsprǣc `törichte Rede', ndl. gabberen `nugari, jocari' u. dgl. (wohl aus dem Ndd. stammen lit. gabl(i)ó-ju, -ti `necken, vexieren', gablỹs `wer neckt, vexiert', s. Berneker 287 f. - auch über poln. gabać `reizen, necken').

References: WP. I 548 ff., WH. I 647 ff., Trautmann 368, Schwyzer Gr. Gr. I 694.
See also: Vgl. noch ĝhē-1 `leer sein, fehlen'; Specht (Dekl. 282) setzt eine Wurzel *aĝh-ē- usw. an; s. oben unter ĝhan-.
Pages: 419-422
PIE database: PIE database
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