dṇs-ró́-s `verständig, hochweise': ai. dasrá- `wundertätig' = av. daŋra- `geschickt'; unsicher gr. δάειρα Beiname der Persephone, etwa `die wissende oder wunderkräftige'; δαΐφρων `klugen Sinn habend' verhielte sich als *δα[σ]ί-φρων zu ai. das-rá- wie κῡδι-άνειρα zu κῡδ-ρό-ς, wenn es nicht ursprünglich allein `den Sinn auf den Kampf gerichtet' bedeutet hat (vgl. δαι-κτάμενος `inder Schlacht getötet', ἐν δαί: `in der Schlacht'; s. zuletzt Bechtel Lexil. 92) und erst, nachdem diese Bedeutung vergessen war, durch mißverständlichen Anschluß an δαη̃ναι, s. unten, im Sinne von `klug' zur Verwendung kam.
dṇs-mo-: ai. dasmá- `wunderkräftig (von Göttern)' = av. dahma- `in religiösen Fragen wissend, eingeweiht'.
Verbale Formen: z. T. redupliziert `schaffe Wissen, lehre':
av. dīdaiŋhē `ich werde unterwiesen' (dazu hochstufig dąstvā f. `Lehre, Dogma');
vielleicht gr. δέδαε Aor. `lehrte', Aor. Pass. δαη̃ναι, δαήμεναι `lernen', Partiz. Perf. δεδαώς `gelehrt, kundig', δεδάασθαι π 316 `ausforschen', ἀδαής (Soph.) `unkundig, worin unerfahren'; dazu δαήμων (Hom.) `verständig', ἀδαήμων `unkundig, worin unerfahren', δαήμεναι ἔμπειροι γοναι̃κες Hes. Bei Archilochos frg. 3, 4 ist δαίμων (?) `erfahren' unklar. Debrunner Mel. Boisacq 1, 251 ff. hat gezeigt, daß διδάσκω `lehre, unterrichte' zu δέδαε und nicht zu lat. discō (s. oben unter dek̂-) gehört. Daß auch δα- (als *dṇs-) zu unserer Wz. zu stellen sei, ließe sich am besten dadurch erklären, daß man annimmt, aus διδάσκω (*δι-δασ-σκω) sei irrtümlich eine Wurzel *δα- abstrahiert worden (M. Scheller briefl.);
vgl. zuletzt Schwyzer Gr. Gr. I 307 und s. unter dens-2.
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