gr. ἐρη̃μος, att. ἔρημος `einsam';
ganz unsicher lat. rārus `locker, nicht dicht, selten' (*erǝ-ró-s), eher glaublich rēte `Netz, Garn' (vgl. unten lit. rė̃tis, lett. rēta);
lit. yrù, ìrti `sich auflösen, trennen, paĩras `locker'; rė̃tis m. `Bastsieb' (mit unursprünglichem Schleifton, wie oft in i-Stämmen), lett. rēta, rēte `Narbe', rēni rudzi `undicht stehender Roggen'; lit. er̃tas `weit, geräumig' (`*auseinanderstehend'); von der leichten Basis rẽtas `dünn, weitläufig, selten' (von der themat. Wurzelf. *(e)r-e-, wie auch:) rẽsvąs `selten, dünn', paresvis `spärlich';
aksl. oriti `auflösen, stürzen, zerstören' (Kaus. *oréi̯ō `mache auseinandergehen'), skr. obòriti `niederwerfen', čech. obořiti `zerstören', russ. razorítь ds.
er-dh-:
ai. ŕ̥dhak `besonders, abgesondert', árdha-ḥ `Teil, Seite, Hälfte', ardhá- `halb', n. `Teil, Hälfte';
lit. ardaũ, -ýti `trennen, spalten' (Kaus., wie ksl. oriti) ; er̃dvas `weit, geräumig', lett. ā̀rdaws, ir̃dens `locker, mürbe', ḕrds `locker, bequem (geräumig'), ir̃dít, ir̃dinât `lockern, trennen', ḕržu, ḕrdu, ḕrst `trennen'.
rē-dh-:
aksl. rědъkъ `selten' (wohl stoßtonig, vgl. čech. řidký, sloven. rẹ́dǝk, trotz serb.-kroat. rȉjedkī, rîdkī);
über ered- s. oben S. 329 f., über ereu- unter besonderem Artikel unten S. 337.
Inwieweit die von Persson Beitr. 666, 773, 839 f. als Erweiterungen unseres *er(ǝ)- betrachteten Wurzeln rē-d- `scharren', rei-, reu- `aufreißen' ihr wirklich entstammen, ist fraglich; die bei *er(ǝ)- besonders ausgeprägte Bedeutung des lockern, undichten, auseinanderstehenden lassen sie ganz vermissen oder wenigstens nicht als herrschende Bedeutung erkennen.
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