Mari (Cheremis):küšte- (JO V U B) 'befehlen (JO V U B), rufen, einladen (JO V), gebieten, erlauben (U)' (Beke: FUF 22:103)
Udmurt (Votyak):kos- (S K) 'befehlen, anordnen; wünschen, wollen; nötigen, antreiben, [in der negativen Form:] verbieten', (Wichm.) G kosị̑- 'heißen, gebieten'
Komi (Zyrian):ke̮sji̮- (S P), kȯsji- (PO) 'versprechen (S P PO); wollen (S)', Lu. kesjal-, P ki̮sja.v- 'bedienen, Diener od. Dienerin sein', Le. Lu. kesje̮d-, P ki̮sje̮.t- 'auf einen Botengang schicken (z.B. eine Magd) (Lu. P); schicken, senden, folgsam machen, gehorchen machen (P); arbeiten machen, befehlen, gebieten (Le.)'.
Sammalahti's version:*käski-
K. Redei's notes:Tscher. te, syrj. ji̮, ji usw. sind Ableitungssuffixe. Im Syrj. hat eine Wortspaltung bei gleichzeitiger Bedeutungsdifferenzierung stattgefunßden: 1. FP *ä > urperm. *ȯ > syrj. e̮ (ke̮sji̮-), 2. FP *#>urperm. *̂>syrj. e (kesjal-, kesjed-). In ESK (mit ?) wird wotj. keskič́ 'хитрый' zu syrj. ke̮sji̮- gestellt, was jedoch nicht akzeptabel ist.
Finnish:kerta 'Mal; Schicht': kaksi kertaa 'zweimal', kolme kertaa 'dreimal', kerran 'einmal', kerros 'Schicht, Lage, Lager; Stockwerk, Stock', kertaa- 'wiederholen; zwirnen', kerto- 'erzählen, beschreiben, schildern'
Estonian:est. kord (Gen. korra), kõrd (Gen. kõrra) 'Ordnung, Reihenfolge, Reihe; Schicht, Stockwerk', korda-, kõrda- 'die Reihe halten, die Reihe durchgehen; wiederholen'
Saam (Lapp):gœŕde rd N 'time (first time, second time, etc.); layer (of clothes, thread); tuft; round', gœrde ~ gœrdĕ (Adv.) 'once (upon a time), formerly', gœŕdo -rd- 'put together, twist (two or more Strands, etc.); repeat', L kier'tē ~ kär'tē 'Schicht, Lage von aufeinanderliegenden dünnen od. schmalen Geßgenständen (z.B. Kleidern, Tauwerk)', kär'tō- 'zusammenzwirnen, -drehen (zwei od. mehrere Fäden od. Sehnen)', (T. I. Itk., WbKKlp. 119—20) T Kld. kier̄dtE, Not. ḱĭĕr̄t̄̄dtE 'Faden (des Garns, des Seils, des Strickes)'
K. Redei's notes:< Balt. *kerdā 'Zeit, Reihe, Ordnung, Mal': altpreuß. en kērdan 'zur Zeit', prei swaian kērdan 'zu seiner Zeit'. Die Zugehörigkeit des tscher. Wortes ist unsicher, da es als selbständiges Wort nicht belegt ist. Es kann nur dann hier eingeordnet werden, wenn das anlautende k tatsächlich zum Wort gehört und pülä-ɣerδǝ nicht als pül(a) + ak (Verstärkungspartikel) + erδǝ segmentiert wird. In diesem Falle wäre das letzte Glied mit (PS 20) ertok, ertsek: šuk e. 'längst' identisch, das möglicherweise aus dem Tat. entlehnt wurde.